Das Arbeiten bei Amazon soll sich künftig ein bisschen weniger „bürozentriert“ darstellen.

Homeoffice mit Katze
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Was Amazon von Homeoffice hielt, hatte das Unternehmen in der Vergangenheit ziemlich deutlich gemacht. Zwar durften die Mitarbeiter, deren Job es erlaubte, durch die Corona-Bedingungen über eine begrenzte Zeit von Zuhause aus arbeiten, doch das eigentliche Ziel war klar: Sobald die Pandemie überstanden ist, wollte das Unternehmen „zu einer bürozentrierten Kultur als Basis zurückzukehren“, hatte der Konzern noch im März betont. Spätestens im Herbst sollten die meisten Angestellten wieder vor Ort sein.

Nun allerdings scheint sich Amazon von dieser recht strikten Bürokultur doch etwas losgelöst zu haben. Wie CNBC mit Verweis auf Geekwire berichtet, hat das Unternehmen seine Richtlinien zum Homeoffice nun ein wenig gelockert. Demnach dürfen die US-amerikanischen Mitarbeiter künftig an bis zu zwei Tagen in der Woche von Zuhause (oder allgemein aus der Ferne) arbeiten. Heißt im Umkehrschluss auch: An drei Tagen stellt das Büro auch weiterhin das Zentrum des Arbeitens dar. An welchen Tagen genau die Mitarbeiter ins Büro kommen müssen, das soll mit den jeweiligen Führungsteams abgestimmt werden.

Weitere Ausnahmen für Amazon-Mitarbeiter möglich

Die neuen Regeln habe Amazon seinen Mitarbeitern im Rahmen eines internen Memos mitgeteilt. Dabei verwies Amazon auch auf darauf, dass man sich selbst weiterentwickelt habe: „Wie alle Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt managen wir zum ersten Mal jede Phase dieser Pandemie, lernen und entwickeln uns weiter“, wird Amazon aus der Nachricht an die Mitarbeiter zitiert. Man habe darüber nachgedacht, wie man die beiden Faktoren in Einklang bringen könnte, dass man erstens dem Wunsch nach mehr Flexibilität gerecht werden könne und zweitens zugleich aber auch der Meinung ist, dass die Büroarbeit wichtig ist, um den Kunden den besten Service zu bieten.

Grundsätzlich gebe es neben dieser allgemeinen Homeoffice-Regelung noch zwei weitere Möglichkeiten: Mitarbeiter, die nicht drei Tage ins Büro kommen möchten, könnten demnach eine Ausnahmeregelung beantragen. Darüber hinaus sei es für einige Mitarbeiter möglich, im Laufe eines Jahres bis zu vier Wochen komplett „remote“ (also in Heimarbeit) zu arbeiten. Amazon wolle sich auch weiterhin durch Feedback der Mitarbeiter weiterentwickeln, betonte das Unternehmen. 

Homeoffice spaltet Meinungen

Übrigens ist der US-Konzern nicht der einzige Arbeitgeber, der sich aktuell intensiv mit der Frage nach Homeoffice beschäftigt. Auch Apple setze weiterhin – zumindest in Teilen – auf Büroarbeit und hatte seinen Mitarbeitern kürzlich angekündigt, dass an drei Tagen (nämlich an Montagen, Dienstagen und Donnerstagen) Präsenzpflicht sei. Schon die daraus folgenden zwei Homeoffice-Tage sind für Apple eigentlich ein großes Ding, da der Konzern zuvor dem Homeoffice grundsätzlich nicht positiv gegenüberstand. Allerdings gab es vonseiten einiger Mitarbeiter gegen die künftig wieder eingeführte Büropflicht an manchen Tagen Widerstand, der sich in einem internen Brief an Tim Cook entlud.

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Geschrieben von Tina Plewinski