Die Übernahme von MGM wird für Amazon zum Krimi.

Verschiedene Schauspieler von James Bond
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Das Hollywood-Studio MGM – Metro-Goldwyn-Mayer – hat sich im Laufe vieler Jahrzehnte einen großen Namen gemacht und dabei ein beachtliches Portfolio berühmter Filme und Serien gebildet, darunter etwa James Bond. Nicht umsonst hatte Amazon vor einer Weile Interesse an dem Unternehmen gezeigt und schließlich Ende Mai dieses Jahres die Übernahme für satte 8,45 Milliarden US-Dollar bestätigt

Für Amazon ist dieser Schritt eine Möglichkeit, den hauseigenen Streaming-Dienst Amazon Video deutlich zu stärken und das digitale Film- und Serien-Angebot mit einem Schlag spürbar zu erweitern. Doch obwohl der Deal eigentlich schon in Sack und Tüten war, steht er nun wieder auf der Kippe.

Chefin der Prüfungsbehörde keine Freundin von Amazon

Lina Khan, die neue Chefin der Handelskommission FTC, habe demnach verlauten lassen, die Übernahme von MGM durch Amazon noch einmal genau prüfen zu wollen. „Grund dafür ist ein bereits bestehendes Wettbewerbsverfahren gegen Amazon, das die FTC eingeleitet hat“, berichtet die Tagesschau und beruft sich dabei auf Angaben des US-Magazins Wall Street Journal. 

Khan selbst dürfte nicht unbedingt als Amazon-Verfechterin bekannt sein, denn sie habe vor fünf Jahren in einem juristischen Aufsatz für das Yale Law Journal das Verhalten von Amazon als wettbewerbswidrig eingestuft und dabei angeprangert, „dass die derzeitigen US-Wettbewerbsgesetze zu schwach seien, um ein ständig expandierendes Unternehmen wie Amazon in die Schranken weisen zu können“, heißt es weiter.

Deal könnte noch scheitern

Für Amazon könnte die Ankündigung der Handelskommission durchaus gravierende Folgen haben und sogar das Aus für die Übernahme bedeuten. Die genaue Prüfung des Deals durch die FTC komme dabei nicht unbedingt überraschend, denn die Behörde habe sich vor Wochen in Absprache mit dem Justizministerium vorbehalten, den Deal genauer zu prüfen.

Wie es grundsätzlich um das Filmgeschäft im Hause Amazon aussieht, haben wir in einem separaten Beitrag beleuchtet.

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Geschrieben von Tina Plewinski