Amazons geplanten Standort in Allersberg sehen Lokalpolitiker kritisch, in Alsfeld tritt der Online-Riese gegen DHL an.

Amazon-Mitarbeiter im Lager
© Amazon

Amazon baut sein Logistik-Netz in Deutschland weiter aus. In Allersberg kommt ein neuer Standort, dort gibt es aber Kritik an der Ansiedlung. In Alsfeld buhlt der Konzern noch um die Zusage, auch die DHL bietet mit.

Gutachten in Allersberg: Bis zu 900 Prozent mehr Verkehr durch Amazon

Noch wurde es nicht offiziell verkündet, es steht aber bereits fest, dass Amazon unmittelbar neben der Autobahn A9 ein Logistikzentrum in Allersberg, südlich von Nürnberg, bauen wird, wie das Portal nordbayern.de berichtet. Doch das Projekt stößt u. a. wegen der erwarteten Verkehrsbelastung auf Kritik. Laut einem Gutachten des Landkreises könne es bis zu 900 Prozent mehr Schwerlastverkehr geben – das entspräche rund 1.450 Lastwagen am Tag. Der Landrat Herbert Eckstein kritisierte außerdem zu geringe Gewerbesteuereinnahmen und mangelnde Nachhaltigkeit. Amazon sei „kein Gewinn für den Landkreis Roth“.

Amazon plant Sortierzentrum, DHL will Logistik-Hub in Alsfeld

An der B62 im hessischen Alsfeld will Amazon ein Sortierzentrum bauen und bewirbt sich um den Zuschlag, wie das Portal oberhessen-live.de berichtet. Auch im Rennen ist der Logistiker DHL, beide Unternehmen haben am 6. Juli ihre jeweiligen Vorhaben präsentiert. In Amazons Sortierzentrum könnten zwischen 500 bis 1.000 Menschen arbeiten. Amazon erwarte rund 174 LKWs und 105 Sprinter täglich. „Zum Weihnachtsgeschäft, also im November und Dezember, müssen wir da aber mit deutlich mehr rechnen, da haben wir fast das Doppelte“, erklärte eine Sprecherin die prognostizierte Verkehrsbelastung. DHL will in Alsfeld ein Logistik-Drehkreuz für seinen Dienst DHL Express schaffen, dabei könnten zwischen 350 bis 700 Arbeitsplätze entstehen. Eine Entscheidung soll nach dem Sommer 2021 fallen.

Welche Erfahrungen haben die Städte, die schon ein Amazon-Logistikzentrum haben, mit dem Online-Riesen gemacht? Das hat Amazon Watchblog in einer Umfrage unter den Orten Mönchengladbach, Werne, Winsen an der Luhe, Frankenthal und Brieselang herausgefunden.

 

 

 

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Geschrieben von Markus Gärtner