Amazons Personal-Software hat versagt, Amazon-Mitarbeiter hatten daher mit Problemen zu kämpfen, musste Neu-Chef Andy Jassy jetzt zugeben.

Andy Jassy
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Die Corona-Bedingungen brachten selbst einen Riesen wie Amazon ins Schwitzen: Massenhaft Bestellungen, Logistik und Mitarbeiter bis zum Anschlag gefordert, hinzu kamen Ausfälle wegen Covid-19-Erkrankungen. Amazon startete daher ein Programm, bei dem die Logistik-Mitarbeiter bis zu zwei Wochen bezahlten Krankenurlaub nehmen konnten, wenn sich Symptome einer möglichen Covid-19-Erkrankung zeigten, sie das Virus hatten oder sie in Quarantäne gehen mussten. Die dafür zuständige Personal-Software versagte dabei jedoch zum Teil – mit schwerwiegenden Folgen für die Mitarbeiter, wie Cnbc berichtet.

Amazon-Chef Jassy: „Es hat nicht so funktioniert, wie wir es wollten“

So bekamen einige Amazon-Mitarbeiter keinen Lohn, anderen wurde der ihnen zustehende Krankenurlaub verweigert – oder sogar mit Kündigung gedroht. Amazons Personal-Software war überlastet. „Wir haben nie mit einer Pandemie oder einem derartigen Bedarf gerechnet. Es hat nicht so funktioniert, wie wir es wollten“, gab der neue Amazon-Chef Andy Jassy jetzt auf einer Konferenz zu. Und er gelobt Besserung: „Wir geben nicht vor, dass wir perfekt sind. Manchmal denke ich, dass es Übertreibungen und anekdotische Hinweise gibt, die nicht die Gesamtheit widerspiegeln. Aber es gibt vieles, woran wir weiter arbeiten können und werden.“

Amazons Image-Pflege für die Mitarbeitersuche

Dass es bei Amazon besser werden soll, liegt auch daran, dass das Unternehmen jede Menge neue Mitarbeiter braucht und sucht – allein in den USA 125.000 für die Logistikzentren. Jeff Bezos selbst hatte in seinem letzten Aktionärs-Brief außerdem angekündigt, dass Amazon der weltbeste Arbeitgeber werden wolle. Seit kurzem hilft zumindest den Amazon-Mitarbeitern in Kalifornien auch ein neues Gesetz, nachdem das Unternehmen seine Kriterien für die Messung und Überwachung der Leistung offenlegen muss.

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Geschrieben von Markus Gärtner