In den USA musste sich Amazon mit der Anschuldigung auseinandersetzen, Corona-Infektionen unter den Mitarbeitern verheimlicht zu haben.

Amazon Logistikzentrum
Marcos del Mazo / Shutterstock.com

Hat Amazon zu wenig für die Sicherheit seiner Angestellten getan, indem Corona-Fälle unter den Mitarbeitern verheimlicht wurden? – Diesen Vorwurf muss sich der Online-Riese in den USA, genauer gesagt im US-Bundesstaat Kalifornien, vom zuständigen Generalstaatsanwalt gefallen lassen. Bereits im vergangenen Jahr hatten Mitarbeiter moniert, dass das Benachrichtigungssystem im Falle von Covid-Infektionen nur lückenhaft sei, sie zu spät vor Ausbrüchen in Teams gewarnt oder auch gar nicht informiert worden seien.

Amazon verspricht Transparenz in Corona-Fällen

Als Reaktion auf diese Vorwürfe hat sich der Konzern nun bereit erklärt, insgesamt 500.000 US-Dollar zu zahlen. Diese Summe sei zwar für einen milliardenschweren Konzern wie Amazon vergleichsweise gering, doch im Vergleich mit anderen Geldbußen, mit denen Unternehmen bisher aufgrund von Verstößen gegen die Corona-Sicherheit belegt wurden, sei sie durchaus als hoch einzustufen.

Neben der Zahlung stimmte Amazon einer Überwachung zu und versprach, in Zukunft die Verbraucherschutzgesetze der Bundesstaaten noch besser durchzusetzen: Unter anderem solle die Art und Weise verbessert werden, wie sowohl Mitarbeiter als auch lokale Gesundheitsbehörden über Fälle von Corona-Infektionen in den eigenen Teams benachrichtigt werden, heißt es bei der Los Angeles Times mit Verweis auf die entsprechende Vereinbarung. 

Konkret habe Amazon zugestimmt, seine Mitarbeiter in den logistischen Zentren innerhalb eines Tages über neue Corona-Fälle zu informieren. Auch die genaue Anzahl registrierter Fälle solle in diesem Zuge offengelegt werden.

Recht der Mitarbeiter, sich zu schützen

Die Kritik an Amazons Umgang mit Infektionen im eigenen Haus fußt auf einem neuen Gesetze – einer Art „Recht auf Wissen“ –, wobei es grundsätzlich darum gehe, die Sicherheit an Arbeitsplätzen zu erhöhen.

„Da unsere Nation weiterhin gegen die Pandemie kämpft, ist es absolut entscheidend, dass Unternehmen jetzt ihren Teil zum Schutz der Arbeitnehmer beitragen – und insbesondere während dieser Weihnachtssaison“, wird Generalstaatsanwalt Rob Bonta zitiert. „Kalifornier haben das Recht, über potenzielle Risiken aufgrund des Coronavirus informiert zu werden, um sich selbst, ihre Familien und ihre Gemeinschaften zu schützen.“

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Geschrieben von Tina Plewinski




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