Das „Supplier Diversity Programm“ von Amazon wurde zusätzlich als Best Practice ausgezeichnet.

Diverse Gemeinschaft
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Der Disability Equality Index (DEI) ist eine US-Initiative, bestehend aus der American Association of People with Disabilities und der Nonprofit Organisation Disability:IN. Mit dem Index werden Unternehmen in Bezug auf ihre Inklusivität beurteilt. Anhand unterschiedlicher Kriterien wird eine Gesamtpunktzahl ermittelt – Unternehmen mit Wert über 80 dürfen sich über die Auszeichnung „Best Places to Work for Disability Inclusion“ freuen. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, ist Amazon 2022 mit einer Wertung von 90 Prozent bereits zum fünften Mal unter den ausgezeichneten Unternehmen.  

Anhand dieser Kriterien wird bewertet

Die Punktevergabe des DEI findet anhand der folgenden sechs Kategorien statt:

  • Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung (bewertet mit bis zu 30 Punkten)
  • Unternehmensweite Zugänglichkeit (bewertet mit bis zu 10 Punkten)
  • Personalwesen (bewertet mit bis zu 40 Punkten)
  • Gemeinschaftliches Engagement (bewertet mit bis zu 10 Punkten)
  • Diversität der Lieferanten (bewertet mit bis zu 10 Punkten)
  • Geschäftstätigkeiten außerhalb der USA (nicht zusätzlich bewertet)

Besonders positiv konnte Amazon dabei in diesem Jahr dank seines „Supplier Diversity Programmes“ hervorstechen. Im Rahmen des Programms können Inhaber eines Amazon Business Accounts gezielter nach Unternehmen suchen, welche durch Menschen mit Behinderung geführt werden. Das Programm schaffte es in die Liste der Best Practices des diesjährigen DEI.

Inklusion als ESG-Kriterium

Für Arbeitnehmer und Investoren spielen die Werte Umwelt-, Sozial und Unternehmensführung (im Englischen kurz: ESG) eine immer stärkere Rolle. Potenzielle Arbeitnehmer können durch eine inklusive Unternehmenskultur positiv angesprochen werden, auch dann, wenn sie nicht selbst mit Behinderungen leben.

Darüber hinaus bietet eine Auszeichnung durch den DEI aber noch zahlreiche praktische Vorteile für Unternehmen. So werden die Unternehmen, die mit mehr als 80 Prozent abgeschnitten haben, auf der Website, in Pressemitteilungen, im Jahresbericht sowie auf der Jahreskonferenz der DEI namentlich genannt. Das Logo mit der Bezeichnung „Best Places to Work for Disability Inclusion“ darf durch die Unternehmen ebenfalls geführt werden.

Neben Amazon konnten unter anderem auch Bayer, The Coca-Cola Company, Barclays und Fox Corporation eine Wertung von 90 Prozent erreichen. Den Top-Score von 100 Prozent erreichen unter anderem Adobe Inc., Facebook Inc., Google, L’Oréal USA, LinkedIn, Sony und UPS. 

Wie inklusiv sind Amazons Logistikzentren?

Wo Inklusion in Bürojobs noch ein ganz einfaches Thema ist (beziehungsweise sein sollte), wird die Sachlage bei der Arbeit im Lager schon komplexer. So kommen hier neben hohen Regalen und schweren Lasten oft Zeitdruck und Stress hinzu. 

Der Bundesstaat New York legte erst vor kurzem Klage gegen Amazon wegen Diskriminierung von Schwangeren und Menschen mit Behinderung ein (siehe Info-Box). In der Klageschrift hieß es, es gäbe interne Richtlinien, welche Schwangere und körperlich behinderte Mitarbeiter in bestimmten Fällen zu unbezahltem Urlaub zwingen würden, anstatt für angemessene Arbeitsbedingungen zu sorgen. 

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Geschrieben von Ricarda Eichler




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