Amazon scheint mit seiner Strategie im Bereich medizinischer Versorgung aktuell noch etwas zu hadern.

Arzt mit einem Mobiltelefon vor einem Laptop
TippaPatt / Shutterstock.com

Immer wieder war Amazon mit verschiedenen Vorstößen und Services in den Bereich Gesundheit und medizinische Versorgung vorgedrungen. Der ganz große Durchbruch fehlt indes noch. Dass die bisherigen Strategien nicht immer derart fruchten, wie es sich der Konzern wünschen dürfte, zeigt nun auch das Beispiel „Amazon Care“. Der hauseigene Dienst wird offenbar zum Ende des Jahres eingestellt.

Amazon Care: Erst Expansion, dann Aus

Der Gesundheitsdienst, der 2019 gegründet wurde, hatte zum Ziel, Angestellten im Fall der Fälle den Weg zum Arzt zu ersparen und ihnen stattdessen eine digitale Variante zu bieten, indem sie auf virtuellem Wege mit Ärzten oder Pflegepersonal verbunden werden. Dabei sollte eine Erreichbarkeit rund um die Uhr gewährleistet werden.

Erst im vergangenen Jahr war der Service aus der anfänglichen Testphase gehoben worden. Nach Berichten vom Beginn des Jahres stand zudem eine Expansion auf 20 neue Städte auf dem Plan. Auch eine Ausweitung von Amazon Care auf externe, private Arbeitgeber war in den Vereinigten Staaten mittlerweile vorgenommen worden. Statt Wachstum steht in den kommenden Monaten nun der Stopp des Dienstes an. Laut den Berichten ein überraschender Schritt.

Zahl der betroffenen Mitarbeiter unklar

Der zuständige Vizepräsident Neil Lindsay habe die Entwicklung nach Angaben des Handelsblattes in einer Mail an die Belegschaft bestätigt. „Trotz aller Bemühungen sei deutlich geworden, dass Amazon Care langfristig nicht die richtige Lösung für die Unternehmenskunden sei, schrieb Lindsay zur Begründung der Entscheidung“, heißt es weiter. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Aus des Gesundheitsdienstes Amazon Care betroffen sind, habe der Konzern nicht mitgeteilt. 

Grundsätzlich scheint Amazon im medizinischen Bereich noch eine geeignete Strategie für sich zu suchen. Denn die Übernahme des US-amerikanischen Gesundheitsdienstes One Medical, die einen geschätzten Transaktionswert von 3,9 Milliarden hat, und Gerüchte um einen möglichen Kauf des Gesungheitsanbieters Signify Health zeigen, dass Amazon durchaus Interesse daran hat, groß im Gesundheitssektor einzusteigen.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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