Für viele logistische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amazon wird es im Vereinigten Königreich bald deutliche Änderungen geben.

Amazon-Lager in Großbritannien
Simon Annable / Shutterstock.com

Amazon scheint die Logistik in Großbritannien umkrempeln zu wollen. Pünktlich zum Jahresbeginn hat der Konzern verkündet, noch in diesem Jahr insgesamt drei Logistikzentren vor Ort schließen zu wollen. Betroffen sind rund 1.200 Arbeitsplätze, wie Golem mit Verweis auf die Lokalzeitung Westmorland Gazette berichtet.

Konkret gehe es um die Standorte in Hemel Hempstead, einem Vorort nordwestlich von London, in Doncaster, einer Stadt in der englischen Grafschaft South Yorkshire, sowie im schottischen Gourock, westlich von Glasgow.

Amazon verspricht neue Arbeitsplätze an neuen Standorten

Die Pläne des Online-Riesen sehen allerdings nicht nur Standortschließungen, sondern auch neue Projekte vor: Gegenüber der Westmorland Gazette habe ein Konzernsprecher demnach kommentiert, dass den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Jobs in anderen Logistiklagern angeboten werden. 

Darüber hinaus seien zwei neue große Fulfillment-Standorte für den britischen Markt in Planung, an denen in den kommenden drei Jahren insgesamt 2.500 Arbeitsplätze entstehen sollen. Vorgesehen wären diese für Peddimore und Stockton-on-Tees.

Die Umstrukturierung begründete Amazon mit stetigen Überprüfungen und Anpassungen: „Wir evaluieren unser Netzwerk ständig, um sicherzustellen, dass es unseren Anforderungen entspricht“, wird der Konzern weiter zitiert. Dies beinhalte auch die Schließung älterer Anlagen, die Optimierung bestehender Zentren oder aber die Schaffung neuer Standorte.

Amazon empört mit angebotener Lohnanhebung 

In Großbritannien sah sich Amazon zuletzt mit heftiger Kritik und Streiks konfrontiert. Hunderte Mitarbeitende folgten im Sommer einem Streikaufruf und legten ihre Arbeit nieder. Im Hintergrund standen Forderungen nach einer Lohnerhöhung aufgrund deutlich gestiegener Lebensmittelpreise und hoher Kosten für Energie und Sprit. Zum Eklat kam es schließlich, als Amazon den Beschäftigten 35 Pence (etwa 42 Cent) mehr Lohn pro Stunde anbot.

Und auch für den Beginn des Jahres sind in Großbritannien neue Streiks angekündigt worden: So folgen die aktuellen Pläne Amazons etwa auf eine jüngst durchgeführte Abstimmung, nach der für den 25. Januar ein groß angelegter Protest angedacht ist. „Es ist Zeit für eine Lohnerhöhung, die die steigenden Rechnungen deckt und die Menschen dafür belohnt, dass sie die Gewinne des Unternehmens während des Lockdowns gesteigert haben“, wird die Gewerkschaft GMB zitiert.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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