Die brennenden Lieferwagen von Amazon in Berlin waren offenbar ein Anschlag von Extremisten.

Amazon-Prime-Fahrzeug
Mikel Dabbah / Shutterstock.com

Nachdem am Montag in den frühen Morgenstunden 25 Kleintransporter von Amazon auf einem Firmengelände in Berlin gebrannt haben, gibt es nun neue Erkenntnisse zu dem Fall. In dem Non-Profit-Netzwerk indymedia.org ist zum Wochenanfang ein Bekennerschreiben aufgetaucht, in dem sich unbekannte Personen zur Tat bekennen. Das Schreiben ist mit „einige Anarchist*innen“ unterzeichnet.

Kritik an Konsum und Macht Amazons

Die betroffenen Amazon-Prime-Fahrzeuge haben die mutmaßlichen Linksextremen demnach „mittels Brandsätzen aus dem Verkehr gezogen“. Der Brandanschlag sei dem Bekennerschreiben zufolge ein „Feuer der Solidarität mit den Besetzer*innen in Lützerath und den Gefangenen im Hungerstreik“. Daneben üben die Täter scharfe Kritik an den Entwicklungen des Konzerns.

So werden darin beispielsweise der Konsumwahn der Verbraucher und der Kapitalismus von Amazon ebenso angeprangert wie die Arbeitsbedingungen der Amazon-Mitarbeiter, der neue Bürokomplex in Berlin und die damit verbundene „Preisspirale auf dem Wohnungsmarkt“. Teil dieser Entwicklungen seien auch ein Konkurrenzkampf in der Gesellschaft sowie die steigenden Lebenshaltungskosten und die „Plünderung des Planeten und seiner Ressourcen“. 

Darüber hinaus beschwören die Extremisten durch Amazons Hightech-Entwicklungen wie Smart-Home-Produkte oder das Sprachassistenzsystem Alexa eine „dystopische Überwachungs- und Kontrollgesellschaft“ herauf.

Zahlreiche Fahrzeuge mit Totalschaden

Bei dem Brand auf dem Firmengelände in der Germaniastraße in Berlin Tempelhof, im Süden der Hauptstadt, waren insgesamt 25 Kleintransporter von Amazon involviert. Nach Informationen der Berliner Zeitung entstand an 18 der Fahrzeuge ein Totalschaden. Die Feuerwehr rückte mit 46 Einsatzkräften an und musste aufgrund starker Rauchentwicklung auch die nahegelegene Autobahn A100 vorübergehend sperren.

Zunächst war die Polizei nicht von einer politisch motivierten Tat ausgegangen, was inzwischen allerdings revidiert worden sei. Der Staatsschutz ermittle.

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Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#1 M.Gürtler 2023-01-21 08:24
Vielleicht wäre es sinnvoller, wenn sich der Staatsschutz auch aufmacht um herauszufinden, wie ein Gigant wie Amazon sich so ausbreiten konnte.
Warum bazahlt dieses Monsterunterneh men kaum Steuern und hat dadurch einen unberechtigten Wettbewerbsvorteil?
Da hat der Staatsschutz ordentlich zu tun.

Natürlich ist das Autoanbrennen nicht der richtige Weg.



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