Mit seiner Bilanz zum Weihnachtsquartal hat Amazon durchaus für positive Überraschung gesorgt.

Amazon-Logo auf einem Gebäude
Robson90 / Shutterstock.com

Die Befürchtungen waren groß, dass das Weihnachtsquartal für Amazon ein Reinfall wird. Die Mischung aus hoher Inflation, gestiegenen Kosten und Kaufzurückhaltung der Kunden waren bereits in den vergangenen Quartalen zu spüren gewesen. Doch Amazon konnte nun überraschen.

Betriebsgewinn sinkt, Rivian drückt auf Bilanz

Der Umsatz kletterte im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf 149,2 Milliarden Dollar. Analysten waren von einem deutlich niedrigeren Wert in Höhe von rund 145,4 Milliarden Dollar ausgegangen.

Höhere Kosten sorgten allerdings für einen spürbaren Einbruch des Betriebsgewinns, der mit Blick auf das Vorjahresquartal von 3,5 Milliarden Dollar auf noch 2,7 Milliarden Dollar absackte. Deutlich massiver sind die Einbrüche überdies beim Nettogewinn: Lag dieser für die Monate Oktober bis Dezember 2021 noch bei 14,3 Milliarden Dollar, standen 2022 unterm Strich nur noch 278 Millionen Dollar. „Amazon verweist darauf, dass Umsätze und Gewinne aufgrund von Währungsschwankungen geringer ausgefallen sind“, schreibt Heise Online.

Auf die Bilanz gedrückt haben überdies Investitionen, die Amazon in den E-Autobauer Rivian gesteckt hatte: Der Verlust habe hier bei 2,3 Milliarden Dollar gelegen. Dies ist eine Entwicklung, die im vergangenen Jahr noch ganz anders ausgesehen hatte: Damals galt die Beteiligung noch als Zugpferd, denn im Rahmen des Börsengangs von Rivian konnte Amazon einen ordentlichen Sondererlös verzeichnen.

Deutlicher Nettoverlust für Gesamtjahr 2022

Ein Blick auf das Gesamtjahr offenbart Wachstumsschwächen beim Umsatz, der nur ein Plus von vergleichsweise mageren 9 Prozent auf 514 Milliarden Dollar verzeichnet. Das Geschäft mit den Clouddiensten war weniger stark als erhofft. 

Alles in allem kam für 2022 unterm Strich ein Nettoverlust in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar zusammen – für das erfolgsverwöhnte Amazon ein Tiefschlag. Zum Vergleich: Im Vorjahr erreichte der Konzern noch ein Plus von 33,4 Milliarden Dollar. Auch an dieser Stelle habe sich die Rivian-Beteiligung negativ ausgewirkt. Der Verlust summiert sich den Berichten zufolge auf 12,7 Milliarden Dollar.

Ein Lichtblick war zudem der Werbebereich: Während andere Online-Riesen wie Google oder Facebook mit rückläufigen Einnahmen zu kämpfen haben, konnte Amazon im letzten Quartal ein Zuwachs von 19 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar im Vorjahresvergleich feststellen. 

Prognosen lösen Enttäuschung aus

Für das erste Quartal 2023 erwartet der US-Konzern einen Umsatz in der Spanne zwischen 121 Milliarden und 126 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn wird aktuellen Prognosen zufolge zwischen null und vier Milliarden Dollar liegen. Auf dem Börsenparkett kam der verhaltene Ausblick erneut schlecht an. Im nachbörslichen Handel sackte die Aktie zwischenzeitlich um rund fünf Prozent ab.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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