Dass Amazon zum Lieferanten für alle erdenklichen Produkte werden will, ist kein Geheimnis. Doch noch deckt das Unternehmen nicht alle Kategorien ab: Auf einer US-Landwirtschaftsmesse hat das Unternehmen jetzt versucht, Bauern für den Online-Handel zu begeistern.

Farmer im Weizenfeld
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Einige Vertreter von Amazon waren vergangene Woche auf der World Ag Expo, einer US-amerikanischen Landwirtschaftsmesse, anwesend und haben den Landwirten das Thema Online-Handel näher gebracht. Schließlich findet sich auf dem US-Marktplatz des Unternehmens seit anderthalb Jahren eine Kategorie rund um Garten und Landwirtschaft, die allerdings offenbar noch nicht angemessen von den Farmern genutzt wird. Doch es geht Amazon offenbar nicht nur darum, Kunden für die landwirtschaftlichen Produkte zu finden: Das Produktangebot soll vergrößert werden und dazu sollen die Bauern selbst als Online-Händler aktiv werden.

„Wir sehen eine großartige Chance“, erklärt John Reiser, der für die Kategorie auf dem Marktplatz verantwortlich ist. „Landwirtschaft ist ein relativ neuer Bereich für uns.“ Zwar finden sich bereits Produkte wie Ersatzteile für Landwirtschaftsmaschinen oder auch Saatgut oder Dünger, doch diese werden von einigen wenigen, größeren Händlern angeboten. Amazon wolle sowohl die Zahl der Produkte als auch der Händler erhöhen, erklärte Reiser laut Visala Times-Delta.

Teils Recherche, teils Verkaufsgespräch

Um die Landwirte direkt an das Thema heranzuführen, hat Amazon ein „Amazon Marketplace 101“ – also eine Einführungsveranstaltung für den Marketplace – gehalten. Dort präsentierten die Vertreter des Unternehmens Möglichkeiten, neue Märkte zu erschließen und die Verkaufszahlen zu steigern. Wie eCommerceBytes berichtet, sei das Seminar „zum Teil Recherche, zum Teil Verkaufsgespräch“ gewesen. Reiser habe den anwesenden Landwirten verdeutlicht: „Wenn Sie diese Online-Präsenz nicht haben, dann kennen viele Leute da draußen Ihre Produkte nicht.“

Bei den Landwirten scheint die Präsentation aber auf viel Zuspruch gestoßen zu sein. Vicki Stanford, eine Landwirtin, die Walnüsse und Walnussöl online verkaufen will, bezeichnete das Seminar als „einen Ausgangspunkt“, um diesen Verkaufskanal zu erschließen. Auch andere Landwirte, die ihre Produkte online vertreiben wollen, seien bei dem Seminar anwesend gewesen und hätten sich dort informiert.

/ Geschrieben von Michael Pohlgeers