Amazons Umsätze sind weiter angestiegen, ebenso aber auch die Verluste. Allerdings hat Amazon auch wie kaum ein anderes Unternehmen investiert. Das große Problemkind ist allerdings das hauseigene Smartphone.

Die Quartalszahlen von Amazon
© Statista

Amazon hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal dieses Jahres vorgelegt. Sie zeigen, dass der Konzern den höchsten Quartalsverlust seit 14 Jahren hinnehmen muss. Es ist aber davon auszugehen, dass Amazon diesen Verlust – wenigstens zum Teil – sehr wohl eingeplant hat. Denn das Unternehmen hat im vergangenen Quartal besonders viel investiert.

Investitionen in verschiedenen Branchen

Möchte man alles aufzählen, was Amazon in den vergangenen Monaten auf die Beine gestellt hat, dann wird das eine lange Liste. Amazon selbst hat sie in der Mitteilung zu den aktuellen Quartalszahlen erstellt: Dort erinnert der Konzern daran, dass er mit dem Fire TV, dem Fire Phone, und etlichen Kindle-Readern zahlreiche eigenen Technologien auf den Markt gebracht hat. Hinzu kommen eigene TV-Produktionen, Videospiele, Apps, ein Online-Shop für 3D-Drucker, die Eröffnung eines Rechenzentrums in Frankfurt am Main, die Erweiterung von Amazon Fresh und nicht zuletzt die Übernahme der Online-Spieleplattform Twitch für eine Milliarde US-Dollar.


Das ist zu bedenken, wenn man sich die aktuellen Quartalszahlen von Amazon ansieht. Amazon verbucht im dritten Quartal einen Nettoverlust von 437 Millionen US-Dollar, gleichzeitig stieg der Umsatz um 20 Prozent auf 20,58 Milliarden US-Dollar. Für das vierte Quartal erwartet Amazon, dass der Umsatz auf mindestens 27,3 Milliarden US-Dollar ansteigt.

83 Millionen Exemplare des Fire Phone warten im Lager

Amazon hat im dritten Quartal 2014 mehr verkauft als im Vorjahresquartal, gleichzeitig aber auch mehr Geld für das Marketing ausgegeben, was wiederum auf die Markteinführung zahlreicher neuer Produkte zurückzuführen ist. Insgesamt stiegen die Ausgaben von Amazon für das operative Geschäft, also die Kosten für Gehälter, Energie oder Rohstoffe auf 21,2 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Anstieg um rund 4 Milliarden US-Dollar. Der Anstieg der Kosten liegt an Amazons Expansion, denn durch neue Logistikzentren, Rechenzentren und die Erweiterung von Diensten wie Amazon Fresh muss Amazon mehr Personal einstellen und höhere Betriebskosten bezahlen.


Aus der Bilanz lässt sich allerdings herauslesen, dass Amazons Fire Phone keinen erfolgreichen Start hingelegt hat. Das Smartphone aus dem Hause Amazon, das mit einer einzigartigen Kameratechnik aufwarten kann, schnitt in zahlreichen Produktrezensionen nur mittelmäßig ab. Dies zeigt sich auch in der aktuellen Geschäftsbilanz von Amazon, denn Amazon hat am Ende des dritten Quartals noch Fire Phones im Wert von 83 Millionen Dollar im Lager liegen. Es ist denkbar, dass Amazon den Produktpreis für Weihnachten nochmal deutlich nach unten korrigiert, um das Smartphone aus seinen Lagern zu bekommen.

 





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