Ein Stück Jugend sollte auch im späteren Lebensalter erhalten bleiben. Das denkt sich auch der Online-Riese und bietet Interessierten nun die Möglichkeit an, ausgewählte Spielfiguren nach den eigenen Wünschen zu gestalten und sich dann frisch aus dem 3D-Drucker nach Hause schicken zu lassen.3D-Drucker

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Spielfiguren aus jeglichen medialen Bereichen stellen in nahezu jeder Generation das Highlight der Jugend dar. Sie verkörpern visuell und haptisch die eigenen Vorbilder und dienen als Grundlage für Geschichten, die sich größtenteils in den Köpfen abspielen. Mit der Zeit schwindet die fiktionale Vorstellungskraft des Menschen beziehungsweise die immense Bedeutung der Fantasie - und mit dieser die Relevanz der Spielfiguren. Bei einer bestimmten Gruppe an Menschen ist dies jedoch nicht der Fall. Gemeinhin werden sie als „Nerds“ bezeichnet. Sie zeichnen sich durch eine überdurchschnittliche Begeisterung für Themen wie Videospiele, Computer oder Comics aus. Amazon will sich nun durch den Verkauf von individuell anpassbaren Spielfiguren weiter auf diese Zielgruppe erschließen.

Amazon nutzt Möglichkeiten des 3D-Druckers

Bestand früher nur die Möglichkeit, sich lediglich vorgefertigte Spielfiguren zuzulegen, bietet Amazon nun Kunden an, bestimmte Helden aus ausgewählten Videospielen selbst zu gestalten sich diese dann von einem 3D-Drucker herstellen zu lassen. Dafür kann in Amazons Store für Produkte aus dem 3D-Drucker eine Hauptfigur aus den Videospielen Smite, Primal Carnage oder Infinity Blade selektiert und den eigenen Vorstellungen entsprechend individualisiert werden. Durch die große Anzahl an Anpassungsmöglichkeiten, beispielsweise durch unterschiedliche Posen oder die Wahl von beigefügten Gegenständen, ergeben sich so über zwölf Millionen denkbare Designs allein beim Videospiel Infinity Blade. Der Fantasie sind also kaum Grenzen gesetzt, wobei die Absicht, den Handel mit personalisierten Produkten voranzutreiben, nicht komplett neu ist.

Der Preis der Spielfiguren fängt bei 29 Dollar (etwa 27 Euro) an und kann je nach Größe und Umfang des Designs bis zu 89 Dollar (etwa 81 Euro) betragen. Ein stolzer Preis. Gerade enthusiastische Nerds geizen jedoch oft nicht, wenn es sich um für sie favorisierte Medien handelt. Die Auswahl der bisher angebotenen Videospiele mutet auf dem ersten Blick etwas seltsam an. Langjährig etablierte Franchises wie die auch unter Nicht-Nerds bekannte Super Mario-Reihe würden sicherlich höhere Absatzmöglichkeiten an Spielfiguren bieten. Entweder bilden die bisher gewählten Titel eine Art Testreihe – oder Amazon hat Probleme mit den Markenrechten. Letzteres scheint wahrscheinlicher, da Nintendo beispielsweise ihre Amiibo-Reihe etablieren will. Dort können die Figuren dagegen nicht individuell angepasst werden, weswegen sich Amazon auf diese Art und Weise Wettbewerbsvorteile generieren könnte.

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Geschrieben von Christian Laude




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