Amazon will den Kauf von Anzeigen auf seinem Marktplatz revolutionieren. Kunden sollen bald über ein Selbstbedienungs-Tool Anzeigen ganz einfach kaufen können, ohne dafür einen Anzeigenverkäufer kontaktieren zu müssen.

Hände mit Werkzeugen
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Noch ist nicht bekannt, wann das neue Tool allen Interessierten zur Verfügung stehen soll, aber die Firma VivaKi darf es laut Advertising Age bereits nutzen. Verwendet werden kann es für Werbung auf Seiten, die Amazon gehören und einem Netzwerk von Seiten von Drittanbietern. Und dabei soll es „so einfach sein, wie ein neues Buch zu kaufen“, meint Advertising Age.

Was sind die Vorteile des Selbstbedienungs-Tools?

Selbstbedienungs-Tools für Anzeigen sind besonders bei größeren Online-Anzeigenanbietern keine Seltenheit. Großunternehmen wie Google, Facebook, Twitter, Yahoo, AOL, Microsoft und Pinterest nutzen sie bereits, da sie viele Vorteile bringen. Zum einen kann der Kunde natürlich die volle Kontrolle über seine Anzeigen bekommen und Missverständnisse zwischen ihm und dem Anzeigenverkäufer werden vermieden. Außerdem vermeidet man, dass Anzeigenkunden vom Verkäufer zu sehr bedrängt werden und sie zu höheren Ausgaben in ihrem Marketing mehr oder weniger gezwungen werden.

Auch für den Anbieter der Anzeigen, in diesem Fall Amazon, bringt es natürlich Vorteile. Dieser kann die Kosten für den Verkauf seiner Anzeigen senken und zugleich seinen Profit aus diesen steigern. Es eröffnet ihm auch die Möglichkeit, kleinere Anzeigenkunden zu bedienen ohne zu viel Geld ausgeben zu müssen.

Mit dem Selbstbedienungs-Tool werden Anzeigenkunden dieselben Features für ihr Targeting und ihr Reporting bereit gestellt, wie sie Anzeigenverkäufer auf Amazon haben. Somit kann ausgewertet werden, wie viele potenzielle Kunden die Anzeige ansehen und wie viele das beworbene Produkt oder von der beworbenen Website dann tatsächlich kaufen.

Werden dann einmal Änderungen in den Werbeanzeigen nötig, weil sich zum Beispiel die Zielgruppe ändert, können Werbekunden diese ganz einfach selbst vornehmen und ersparen sich den Umweg über den Anzeigenverkäufer.

Die ersten Tests mit dem Anzeigen-Tool

Dass VivaKi den Amazon-Service nun als erstes testen darf, liegt daran, dass die Firma bei der Entwicklung des Tools mitgeholfen hatte. „Ausgewählten“ Agenturen soll das Tool auch bald zur Verfügung stehen, wann es so weit sein soll, wird noch nicht kommuniziert.

Noch soll VivaKi keine Anzeige mit dem Tool geschalten haben, aber dies wird alles eine Frage der Zeit sein. Momentan wird erst einmal das Personal der Firma um Umgang mit dem Tool geschult.

Ein Projekt in den Kinderschuhen

Das geplante Selbstbedienungs-Tool für Amazon-Anzeigen kann Unternehmen sicherlich einige Nerven sparen, wenn es tatsächlich so einfach funktioniert, wie behauptet. Ist es jedoch zu kompliziert aufgebaut, wird Amazon mit dem Tool besonders die Zielgruppe, kleinere Anzeigenkunden mit wenig bis keiner Erfahrung mit eigenen Werbekampagnen, verfehlen. Ein Problem könnte auch sein, dass das Tool – es sei denn Amazon lässt sich etwas einfallen – keine Tipps geben kann wie professionelle Anzeigenverkäufer. Der Kunde muss sich auf seine eigene Expertise verlassen, was für solche ohne Erfahrung schwierig werden könnte.

Innovativ ist das System selbst natürlich nicht – wie bereits erwähnt, wird es schon von anderen Unternehmen genutzt. Allerdings wäre Amazon auch der erste Marktplatz, der das Tool anbietet und es vielleicht mit eigenen Einflüssen interessant macht.

Es wird auf jeden Fall spannend zu sehen, was passiert, wenn das Tool weitreichender ausgerollt wird. Welche Funktionen wird es haben? Wie einfach ist die Bedienung? Wie wird es von der breiten Masse angenommen und wie gut laufen Anzeigen über das Tool?





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