Von weihnachtlicher Besinnlichkeit ist bei Amazon momentan keine Spur zu finden. Ganz im Gegenteil: Das Unternehmen muss sich aktuell wieder mit harter Kritik auseinandersetzen. Auf der britischen Plattform sollen nämlich nicht nur externe Verkäufer mit illegalen Waffen gehandelt haben, sondern auch Amazon selbst.

Elektroschocker

(Bildquelle Taser tester: Jaybird via Flickr, Bildausschnitt, bestimmte Rechte vorbehalten)

Wie es scheint, hat Amazon in Großbritannien gegen geltende Waffengesetze verstoßen. The Guardian berichtet, dass auf der britischen Plattform amazon.co.uk verbotene und gefährliche Produkte verkauft wurden. Und zwar nicht nur von externen Marktplatzhändlern, sondern auch von Amazon selbst.

Waffen waren als Alltagsgegenstände getarnt

Bei den aufgeführten Produkten handelte es sich demzufolge um Elektroschocker, Pfefferspray-Pistolen oder auch Schlagringe. Einige der gehandelten Waffen sollen sogar für Militär- und Polizeikräfte entwickelt worden sein. Andere Waffen seien als gewöhnliche Alltagsgegenstände getarnt gewesen: beispielsweise Handschuhe, die mit eingenähtem Bleischrot gefüllt waren, Miniatur-Pfeffersprays als Schlüsselanhänger, weitere Schlüsselanhänger, die als Schlagwaffe benutzt werden können oder auch Elektroschocker in Lippenstiftgehäusen.

In Testkäufen hatte The Guardian einige dieser Produkte bei Amazon-Händlern bestellt. Darunter waren ein Elektroschocker und eine Baseball-Kappe, unter deren Schirm ein Schlagring versteckt war. Die Produkte wurden aus den USA und Israel importiert, wobei auf den Zollpapieren eine „LED-Taschenlampe“ sowie ein „Spielzeugteil“ verzeichnet war. Amazon selbst soll eine Pfefferspray-Pistole vertrieben haben.

 

Amazon: Basecap mit integriertem Schlagring; Screenshot The Guardian
Basecap mit integriertem Schlagring; Screenshot The Guardian

 

Amazon verweist auf Einhaltung der Richtlinien

Auf Anfrage habe Amazon ganz allgemein mitgeteilt, dass sich alle Händler, die über den hauseigenen Marktplatz handeln, an die Richtlinien von Amazon halten und bei einem Verstoß auch die Schließung des Kundenkontos befürchten müssten. Die fraglichen Produkte seien auf Amazon nicht mehr verfügbar.

Da nicht nur der Verkauf solcher Produkte strafbar ist, sondern solche Waffen häufig auch für andere Straftaten genutzt werden, ist der Aufschrei von Kritikern verständlich.

/ Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#1 Sascha Sarwas 2018-11-01 19:57
Das ist im Grunde nix neues. unter anderen Bezeichnung stellen externe Händler auch Waffen im deutschen Amazon ein. Eh Amazon dies erkennt und handeln kann, konnten diese schon einige Produkte absetzen.



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