Jeff Bezos hat als Multimillionen-schwerer Geschäftsmann sicher einige Geheimnisse in der Schublade liegen. Einige dieser Geheimnisse hat Bezos nun jedoch gelüftet: In einem Interview sprach er nämlich über seine Strategien und einige Prinzipien, die er als Erfolgsgarant ansieht.

Geheimnisse zuflüstern
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Am vergangenen Wochenende wurde Amazon-Gründer Jeff Bezos in Seattle der diesjährige Pathfinder Award überreicht. Mit dem Preis wurde sein Engagement im Flugsektor und seine Ambitionen in der Raumfahrt geehrt. Wie GeekWire berichtet, habe Bezos die Gelegenheit genutzt, um über Erfolge und Misserfolge, über Erfolgsgaranten und Prinzipien zu sprechen, die er als Geschäftsmann selbst verfolgt und die ihm dabei geholfen haben, sein Imperium zu errichten:

1. Sei stolz auf deine Entscheidungen, nicht auf deine Gaben!

Gemeint sei damit, dass talentierte Menschen nicht auf ihre Talente stolz sein sollten – schließlich hat jeder Begabungen, die angeboren sind, für die man aber nicht unbedingt etwas geleistet hat. Wichtiger sind die Entscheidungen, die man trifft. Hinter vielen Entscheidungen stecke harte Arbeit und auf diese harte Arbeit und die daraus resultierenden Früchte der Arbeit könne man wahrlich stolz sein.

2. Liege oft richtig!

Menschen, die oft häufig richtig liegen, hören auch viel zu, so Bezos. Dabei ist es auch wichtig, dass man – zu gegebener Zeit – seine Meinung ändert. Erhält man beispielsweise neue Informationen oder Aspekte, ist es notwendig, auf diese Informationen zu reagieren und wenn nötig, auch die eigene Meinung zu ändern. „Wer sich nicht viel verändert, wird die Komplexität der Welt, in der wir leben, dramatisch unterschätzen.“

3. Sei standhaft bei Visionen und flexibel im Detail!

Bei diesem Prinzip geht es darum, das große Ziel im Auge zu behalten. Große Visionen brauchen Zeit und man sollte „unerbittlich“ an ihnen festhalten. Auf dem Weg zum Ziel sollte man allerdings gleichzeitig auch Fehler machen und Änderungen vornehmen können. Details sind also korrigierbar.

4. Misserfolg und Innovation sind untrennbare Zwillinge.

Eine der Kernaussagen von Bezos, auf die er auch in Interviews immer verweist, ist: „Misserfolg und Innovation sind untrennbare Zwillinge“ – schließlich könne man aus gescheiterten Projekten lernen und das gelernte Wissen zur Optimierung nutzen. Es sei sogar enorm wichtig, mit wachsender Größe des Unternehmens auch immer größere Fehler zu machen. Denn wenn die Fehler zu klein sind, sind diese nicht in der Lage, weitreichende Veränderungen auszulösen.

5. Du wählst nicht deine Leidenschaft, sondern deine Leidenschaft wählt dich.

„Es ist ein Geschenk, eine Leidenschaft zu haben“, kommentierte Bezos. „Manche Leute haben Glück: Sie haben mehr als eine Leidenschaft.“ Aber man kann Leidenschaften auch nicht erzwingen. Man könnte es zwar versuchen, aber gelingen wird es wahrscheinlich nicht.

6. Bilde Zwei-Pizzen-Teams!

Was haben Pizzen mit gut funktionierenden Teams zu tun? Ganz einfach: Bezos sagt, dass ein Team genau dann die richtige Größe hat, wenn man sie mit zwei Pizzen verköstigen kann. Wenn zwei Pizzen nicht reichen, ist das Team zu groß – und dann würden die Struktur und die Kommunikation innerhalb der Gruppe nicht mehr funktionieren können. Es lohnt sich also, auch größere Abteilungen in kleinere Teams aufzuteilen, um einen besseres Workflow zu schaffen.

7. Memos, nicht PowerPoints!

Die letzte Regel bezeichnet Bezos als einer der „intelligentesten Dinge, die wir je getan haben“: So sind PowerPoints in Amazon-Meetings beispielsweise verboten: Diese enthalten durch die Stichpunkte zu wenig Informationen und lassen zu viele Fragen offen. Die Meetings basieren daher auf Memos, die über mehrere Seiten gehen und aus vollständigen Sätzen und Textblöcken bestehen.

Mit diesen sieben Prinzipien dürfte also nichts mehr schief gehen…

/ Geschrieben von Tina Plewinski