Neue Entwicklungen rund um den möglichen Amazon-Standort Graz werfen Fragen auf. 

Graz auf einer Landkarte
Tudoran Andrei / Shutterstock.com

250 Mitarbeiter und fast 1.000 Fahrer – dies hätten mögliche Arbeitsplätze eines neuen Verteilzentrums von Amazon in Graz sein können. Doch nun hat Amazon die bisherigen Pläne für das Logistikprojekt offenbar umgeworfen und alle entsprechenden Anträge rund um den neuen Standort in Österreich zurückgezogen, berichtet der Standard und bezieht sich auf jüngste Aussagen von Bürgermeisterin Elke Kahr.

Kahr habe sich gegenüber Amazons Rückzug eher wenig betroffen gezeigt und verwies etwa auf potenziell negative Folgen, die durch ein neues Amazon-Zentrum zu befürchten gewesen wären: „Vor allem die Verkehrsbelastung in Liebenau hätte dramatisch zugenommen“, wird sie zitiert.

Fasst Amazon Grazer Umland ins Auge?

Insgesamt wäre das Projekt wohl rund 5,7 Hektar groß geworden und hätte nicht nur je eine Lager- sowie eine Logistikhalle umfasst, sondern auch Parkflächen für Mitarbeiter, Ladeflächen, eine Parkgarage mit vier Etagen für fast 1.000 Lieferfahrzeuge und auch Flächen und Anlagen rund um Verkehrserschließung und Infrastruktur.

Ob der Rückzug der Anträge bedeutet, dass Amazon der Region Graz eine komplette Absage erteilt, stehe allerdings nicht fest, heißt es weiter. Spekulationen zufolge könnte sich der Konzern auch für ein neues Projekt im Umland von Graz entscheiden.

Update vom 10.03.2022

Amazon selbst hat sich inzwischen auch zur Absage geäußert. Ein Unternehmenssprecher ließ verlauten: „Für das Projekt in Graz-Liebenau haben wir uns entschieden, es nicht weiter zu verfolgen. Das Projektvorhaben ist für uns nicht in einem sinnvollen Zeitrahmen zu realisieren. Wir haben andere Möglichkeiten gefunden, unser bestehendes Netzwerk zu optimieren, damit Kunden ihre Bestellungen in der Qualität erhalten, die sie von Amazon erwarten.“

Amazon-Absage auch im Allgäu

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Amazon ein größeres Bauvorhaben im Allgäu, rund um die bayerische Stadt Memmingen sowie den Flughafen der Region, eingestampft hat. Es wurde erwartet, dass der Konzern den Allgäu Airport für eine umfassende Luftfracht-Strategie innerhalb der Region nutzen würde. Allerdings habe es auch hier Bedenken von verschiedenen Seiten gegeben – neben Kritik an der vermeintlichen Nichteinhaltung von Baugrenzen wurde ebenfalls ein mangelhaftes Verkehrskonzept sowie potenzielle Schäden für die Natur angeprangert.  

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Geschrieben von Tina Plewinski