Jeff Bezos galt bereits länger als heißer Kandidat für den Titel „Reichster Mensch der Welt“. Nachdem Amazons Wert 500 Milliarden US-Dollar erreichte, schaffte Bezos auch (endlich) diesen Sprung. Doch bevor er der Academy und seiner Familie danken konnte, war der Titel auch schon wieder weg – weil sein Unternehmen zu viel Geld ausgegeben hat.

Jeff Bezos
© Amazon

Ob Jeff Bezos diesem Tag entgegengefiebert hat, ist nicht bekannt. Gestern war es aber so weit: Der Amazon-Gründer überholte Bill Gates und erreichte den Rang „Reichster Mensch der Welt“ – so ging es zumindest aus dem Milliardärs-Index von Bloomberg hervor, wie Heise Online unter anderem berichtete. Damit beendete Bezos den vierjährigen Lauf vom Microsoft-Gründer, der die Liste seit 2013 anführte. Bezos soll zu dem Zeitpunkt ein Vermögen von knapp 90 Milliarden US-Dollar gehabt haben – das genaue Vermögen des Amazon-Gründers konnte man erst nach Börsenschluss am gestrigen Tag feststellen.

Blöderweise verlor Bezos aber in genau diesem Moment, in dem sein Rang geklärt werden sollte, wieder den Titel: Amazon hatte am selben Tag nämlich seine Geschäftszahlen vorgestellt und musste trotz eines Umsatzwachstums einen Gewinneinbruch vermelden. Nur 169 Millionen Euro stehen in der aktuellen Bilanz unterm Strich. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 732 Millionen Euro – ein Rückgang von 77 Prozent, wie wir auf OnlinehändlerNews berichteten. Amazon hat viel investiert und damit den Gewinneinbruch hingenommen.

Bezos und Gates werden sich abwechseln

Die Börse erfreute das aber nicht: Nachbörslich fiel die Amazon-Aktie um zwei Prozent, wie The Verge berichtete. Und da Bezos seinen Reichtum vor allem durch den Aktienkurs von Amazon erhält, ging da auch jede Hoffnung auf Platz Eins in der Reichen-Liste flöten. Nun muss man der Vollständigkeit halber anmerken, dass Bezos bereits vor Verkündung der Quartalszahlen seines Unternehmens wieder von Platz Eins gerutscht war – hätte Amazon aber die Börsianer begeistert, wäre er dadurch wieder der reichste Mensch der Welt geworden.

Den Amazon-Gründer wird das Ganze aber vermutlich wenig kümmern. Zumal, wie The Verge anmerkt, die Aktienkurse von Amazon und Microsoft derart fluktuieren, dass die beiden Milliardäre Gates und Bezos noch einige Male Bäumchen-wechsel-dich mit dem ersten Platz der Reichen-Liste spielen dürften.

/ Geschrieben von Michael Pohlgeers




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