Wird es eines Tages ein Logistikzentrum von Amazon auf dem Mond geben? Geht es nach Jeff Bezos, dann ist das gut möglich. Der Amazon-Chef hat in einem Interview jüngst Einsichten in seine Gedankenwelt gegeben und gezeigt, warum Amazon heute das geworden ist, was es ist: eines der fortschritlichsten Unternehmen.

 

Jeff Bezos
© Amazon Inc. (Bildausschnitt)

Eins muss man Amazon-Chef Jeff Bezos zu Gute halten: Die Ideen scheinen ihm nie auszugehen. In einem ausführlichen Interview auf einer Konferenz des Technologieblogs „Recode“ hat Bezos aus dem Nähkästchen geplaudert. So kann er sich zum Beispiel vorstellen, Fabriken im All aufzubauen und dort für die Erde zu produzieren. Außerdem hat Bezos verraten, wie er sich für die Umsetzung von Projekten entscheidet und warum das Fire Phone nicht der größte Fehler von Amazon war.

Als Amazon das Fire Phone angekündigt hat, waren viele begeistert. Denn Amazon ist für seinen Innovationsgeist und Umsetzungswillen bekannt und hatte ein nie dagewesenes Smartphone angekündigt. Bekanntlich war das Smartphone nicht so erfolgreich, wie es sich Amazon gewünscht hatte. In einem Interview mit dem Technologieblog Recode griff Jeff Bezos das Fire Phone auf und sagte: „Wenn ihr glaubt, das Fire Phone sei ein großer Verlust für Amazon gewesen, wir arbeiten im Moment an noch größeren Fehlern. Und ich scherze nicht.“

Meistens scheitern, manchmal gewinnen

Bezos ist sich aber sicher, dass man gerade als großes Unternehmen Risiken eingehen müsse. Denn die meisten riskanten Projekte würden wohl scheitern, aber einige wenige würden sich auszahlen.

Eine weitere kreative Idee von Bezos: Er kann sich zum Beispiel ziemlich konkret vorstellen, Fabriken im All aufzubauen. „Wir könnten riesige Chipfabriken im Weltraum bauen“, sagte er. Ein Vorteil wäre, dass man rund um die Uhr die Sonne als Energiequelle nutzen könnte. Mit dem Weltall kennt sich Bezos etwas aus, denn er besitzt ja die Weltraum-Firma Blue Origin, die an eigenen Raumschiffen forscht.

Außerdem hat sich Jeff Bezos im Interview auf der Codecon indirekt auf die Seite des Milliardärs Peter Thiel gestellt, der finanziell den Wrestler Hulk Hogan bei der Klage gegen das Medienunternehmen Gawker unterstützt hat. Hogan hatte das Unternehmen verklagt, weil dieses Teile eines Sexvideos des Wrestlers veröffentlicht hatte. Jeff Bezos meinte dazu, dass sich Peter Thiel an die Kritik gewöhnen müsse, die es ihm gegenüber gebe. Denn wenn man etwas interessantes tue, dann werde man immer Kritik ernten.

Sprachassistentin Alexa als neues Amazon-Standbein

Auch zur hauseigenen, intelligenten Assistentin Alexa hat Jeff Bezos neue Informationen bekanntgegeben. So widmet Amazon dem Projekt mehr Aufmerksamkeit als vielen anderen Projekten. Denn laut Bezos soll Alexa, bzw. die künstliche Intelligenz, für Amazon das vierte Standbein werden. Schon heute seien über 1.000 Mitarbeiter im Bereich der künstlichen Intelligenz bei Amazon angestellt.  Vor der Konkurrenz aus dem Hause Google oder Apple fürchtet sich Bezos nicht: "Ich glaube, dass es eine Reihe Agenten mit künstlicher Intelligenz in der Welt geben wird. Es wird Spezialisierungen geben und man wird vielleicht nicht einer KI alle Fragen stellen wollen. Ich schätze, dass der Durchschnittshaushalt eine Reihe davon haben wird, aber das sehe ich als aufregende Entwicklung der von uns gepflanzten Saat. Ich arbeite gern an solchen Dingen und das Team ist brillant.“

 





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