Ein Hacker, der lediglich 700 US-Dollar verlangt, nachdem er sensible Kundendaten gestohlen hat? Klingt nach einem durchaus ungewöhnlichen Vorfall, doch genau damit schlägt sich aktuell Amazon herum. Doch es gibt bereits Entwarnung für alle Kindle-Nutzer.

Cyber-Schloss

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Kindle-Nutzer können wohl nun doch erleichtert durchatmen: Nachdem am Ende der vergangenen Woche laut ZDNet ein Hacker, der unter dem Pseudonym „0x2Taylor“ bei Twitter unterwegs ist, behauptet hatte, Daten von mehr als 80.000 Kindle-Nutzern gestohlen zu haben, scheint sich dies nun letztendlich doch nicht zu bewahrheiten. Experten sollen die entsprechende Datei untersucht haben, in der Angaben wie die E-Mail-Adressen, Passwörter und Anschriften enthalten sind, und dabei zu dem Entschluss gekommen sein, dass es sich dabei um willkürlich zusammengestellte Angaben handelt.

Lösegeldforderung von 700 US-Dollar

Amazon selbst hat sich in diesem Zusammenhang sogar zu Wort gemeldet, was durchaus untypisch für den Online-Händler ist, bei so einem sensiblen Thema aber wohl schlicht und einfach nicht zu vermeiden ist. So heißt es von Amazon gegenüber TechWeekEurope: „Wir haben festgestellt, dass diese Informationen nicht von Amazon-Servern stammen und es sich bei den veröffentlichten Daten nicht um legitimierte Amazon-Kundenkonten handelt.“ Besonders obskur: Der Hacker soll angeblich lediglich 700 US-Dollar von Amazon gefordert haben, um die vermeintlich gestohlenen Daten unter Verschluss zu halten. Amazon habe dies jedoch abgelehnt.

Die Experten, die die Datei untersucht haben, gaben zudem einen Einblick, warum es sich dabei um keine echten Daten handeln soll: Die Mail-Adressen hätten allesamt das gleiche Format und umfassen ausschließlich die Anbieter Google GMail, Yahoo Mail sowie Microsoft Hotmail. Die Passwörter setzen sich aus willkürlich zusammengewürfelten Buchstaben und Zahlen zusammen – ohne dass irgendwo normale Wörter oder andere populäre Passwörter vorkommen. Die Adressen wiederum sollen ebenfalls willkürlich zusammengestellt worden sein, weswegen insgesamt die Vermutung naheliegt, dass sich bei den Angaben um Fälschungen handelt.

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Geschrieben von Christian Laude




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