Auf dem US-amerikanischen Marktplatz von Amazon sollen sich zahlreiche Produkte finden, die für Kunden gefährlich sein könnten.

Amazon-Paket - dunkle Aufnahme
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Glaubt man einer aktuellen Untersuchung des Wall Street Journals, so finden sich auf der US-Plattform von Amazon Tausende Produkte, die dort eigentlich nicht hingehören – weil sie unsicher sind oder für Kunden tatsächlich eine Gefahr bergen. Wie The Verge berichtet, handelt es sich dabei um Produkte, die Drittanbieter über den Online-Marktplatz verkaufen und die falsch gekennzeichnet oder verboten sind bzw. für unsicher erklärt wurden.

Manche Produkte wurden sogar von Amazon empfohlen

Mehr als 4.150 solcher Produkte sollen im Rahmen der Untersuchung aufgespürt worden sein. Darunter sollen sich zum Teil Waren befunden haben, die als „FDA-zugelassene Produkte“ gekennzeichnet waren, die jedoch gar nicht behördlich zugelassen wurden. Bei der „FDA“ handelt es sich um die „U. S. Food and Drug Administration“, eine Behörde, die auf die Überwachung von Lebensmitteln und Arzneien spezialisiert ist.

Weitere kritische Produkte waren beispielsweise Medikamente, die keine Sicherheitswarnungen für Kinder enthielten oder illegal importierte und darüber hinaus auch verschreibungspflichtig waren. Auch Elektronik mit falsch zertifizierten Sicherheitsangaben oder Spielzeuge mit einer unsicheren und potenziell gefährlichen Menge an Blei wurde gefunden.

Ein besonders kritischer Fakt, den The Verge herausstellt: „Viele der gefundenen Produkte trugen das Amazon Choice Label des Unternehmens, dem Kunden nicht automatisch vertrauen sollten.“ Darüber hinaus offenbarte die Untersuchung knapp 160 Produkte, deren Verkauf Amazon über den hauseigenen Marktplatz ausdrücklich untersagt.

Amazon reagiert auf Vorwürfe

Für Amazon dürften solche Berichte nicht gerade einfach sein: Das Unternehmen versucht, den Kunden ein stetig wachsendes Sortiment an Produkten zu präsentieren, sodass keine Wünsche offen bleiben. Dies funktioniert natürlich nur durch eine gigantische Zahl an Dritthändlern, die ihre Produkte über das Portal vertreiben. Dass dabei allerdings auch Produkte durch die Systemfilter rutschen, die gefährlich oder verboten sind, kam in der Vergangenheit bereits öfter vor.

Mittlerweile hat Amazon auch auf die Berichte des Wall Street Journals reagiert. In einem Blogpost verwies das Unternehmen darauf, dass Sicherheit bei Amazon höchste Priorität habe und man in diesem Bereich proaktiv arbeite: „Allein im Jahr 2018 haben wir mehr als 400 Millionen US-Dollar in den Schutz unseres Geschäfts und unserer Kunden investiert und robuste Programme entwickelt, um sicherzustellen, dass die angebotenen Produkte sicher, konform und authentisch sind.“ Mithilfe stetig weiterentwickelter Technik wolle man verhindern, „dass verdächtige, unsichere oder nicht konforme Produkte in unserem Shop gelistet werden“.

Neben der stetigen Überprüfung von Verkäufer-Konten und der kontinuierlichen Prüfung gelisteter Produkte, arbeite man auch mit Sicherheitsbehörden und Branchenorganisationen zusammen, sodass diese mögliche Verstöße schnell melden und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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