Nachdem die Transkription privater Sprachaufnahmen durch Amazon im Fokus der Kritik stand, geht es in aktuellen Meldungen auch um die Auswertung von Videoaufnahmen.

Amazon, Screenshot Produktvideo Cloud Cam Security Camera
Amazon, Screenshot

Mitarbeiter von Amazon werten private Videoaufnahmen von Kunden aus, die über die Amazon-eigene „Cloud Cam Security Camera“ aufgenommen wurden. Dies berichtet das Fachportal Golem und verweist dabei auf einen Bericht von Bloomberg. Das US-Medienhaus stützt seine Berichte nach eigenen Aussagen auf fünf ehemalige Amazon-Mitarbeiter, die in Rumänien und Indien Überwachungsaufnahmen prüfen mussten.

Amazon: Menschliche Auswertungen sollen das System verbessern

Amazon selbst habe im Rahmen der Kritik explizit betont, dass die ausgewerteten Videosequenzen von den Kunden freiwillig eingereicht worden seien und dass man den Datenschutz bei der Kontrolle von Videos sehr ernst nehme. Würden keine Videoclips eingereicht, so sei es allein den Nutzern möglich, auf ihre Videos zuzugreifen.

Auf Basis entsprechender Auswertungen sollen die Funktionen und Möglichkeiten der Kamera weiterentwickelt und der KI-Algorithmus hinter dem System kontinuierlich verbessert werden.

Ein einzelner Mitarbeiter von Amazon werte dabei im Schnitt etwa 150 Videoaufnahmen aus. Jede dieser Aufnahmen soll in der Regel nur wenige Momente – konkret etwa 20 bis 30 Sekunden – dauern. „Mit der Technik sollen die Nutzer nur noch gewarnt werden, wenn der Algorithmus eine relevante Bewegung erkennt und nicht etwa nur die Katze auf das Sofa gesprungen ist. Denn die Technik ist bei Weitem nicht unfehlbar, daher ist menschliche Hilfe nötig“, schreibt Golem.

Videos zu privat: Mitarbeiter äußern Zweifel über Freiwilligkeit

An der Freiwilligkeit der Auswertung scheinen die von Bloomberg befragten ehemaligen Amazon-Mitarbeiter allerdings Zweifel zu haben. Denn unter den gesichteten Aufnahmen seien demnach in seltenen Fällen auch Videos gewesen, die die Eigentümer auch beim Sex zeigen. „Eine Amazon-Sprecherin sagte Bloomberg, dass solche Aufnahmen gelöscht würden – wie es überhaupt zu diesen Aufnahmen kommt, erklärte sie jedoch nicht“, heißt es weiter.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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