Streitigkeiten um sensible Daten des Amazon-Tochterunternehmens Ring kochen neu auf.

Sicherheitskamera von Amazons Firma Ring
Forgem / Shutterstock.com

Wie und unter welchen Umständen darf Amazons hauseigenes Sicherheitsunternehmen Ring Daten an die Polizei weitergeben? Aktuell kocht die Debatte neu auf, geführt vom US-amerikanischen Senator Edward Markey. Dieser hatte Amazon eine entsprechende Anfrage gestellt. Die Antwort, die er daraufhin per Brief erhielt, machte er nun öffentlich.

Demnach habe Amazon laut eigener Aussagen allein in diesem Jahr bereits in elf Fällen Aufnahmen ohne Zustimmung der Nutzer an Behörden der Strafverfolgung übermittelt, berichtet Reuters Online. Allerdings verwies der Konzern auf Notfälle, durch die er sich gezwungen sah, die Daten weiterzugeben.

Amazon sieht sich als Unterstützung in Gefahrensituationen

„In jedem dieser Fälle hat Ring nach bestem Wissen und Gewissen entschieden, dass eine unmittelbare Todesgefahr oder die Gefahr einer ernsthaften körperlichen Verletzung einer Person besteht, die eine unverzügliche Weitergabe der Informationen erforderte“, wird Brian Huseman, Vice President of Public Policy bei Amazon, zitiert.

Neben der Offenlegung dieser elf Fälle habe Amazon auch darauf verwiesen, dass bereits 2.161 Strafverfolgungsbehörden einen Service nutzen, in dessen Rahmen sie Nutzerinnen und Nutzer von Ring-Produkten direkt nach Aufnahmen und Bildmaterial fragen können, wenn es um Fragen oder die Gefährdung der Sicherheit geht.

„Das Gesetz ermächtigt Unternehmen wie Ring, Informationen an staatliche Stellen weiterzugeben, wenn das Unternehmen der Meinung ist, dass ein Notfall, bei dem die Gefahr des Todes oder einer schweren körperlichen Verletzung einer Person besteht, wie z. B. eine Entführung oder ein Mordversuch, eine unverzügliche Weitergabe erfordert“, kommentierte Amazon in einem Statement.

Kritik an zunehmender Überwachung

Ungeachtet der potenziellen Hilfestellung in Sachen Sicherheit, die Amazon mit Blick auf die Ring-Produkte bieten will, äußerte sich Edward Markey kritisch über die Verwendung privater Aufnahmen. 

„Die zunehmende Abhängigkeit der Strafverfolgungsbehörden von privater Überwachung schafft eine Krise der Verantwortlichkeit“, wird der Senator weiter zitiert. Er sorge sich um die Nutzung, sensibler biometrischer Daten von Verbraucherinnen und Verbrauchern durch Amazon, aber auch durch andere Tech-Konzerne. Mithilfe eines neuen Gesetzentwurfs wolle er überdies erreichen, dass der Zugang zu solchen Daten für Strafverfolgungsbehörden beschränkt werde.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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