Verdi-Gewerkschaftssekretär Ronny Streich rechnet mit 250 bis 300 Teilnehmenden.

Verdi-Fahne bei Streik
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Am sächsischen Amazon-Standort in Leipzig wird seit heute Morgen gestreikt. Der Streik, der insgesamt 48-Stunden lang gehalten werden soll, wurde vom Gewerkschaftsbund Verdi initiiert. Diese kämpfen mittlerweile seit über zehn Jahren für die Rechte der Arbeitnehmer:innen des Online-Riesen. Zu den konkreten Forderungen der aktuellen Arbeitsniederlegung zählen eine Tarifpassung um 2,50 Euro sowie 250 Euro mehr Gehalt für Auszubildende, wie die Leipziger Volkszeitung schreibt.

Verdi rechnet mit bis zu 300 Teilnehmenden

Der Gewerkschaftssekretär Ronny Streich leitet die Proteste vor Ort in Leipzig. Für eine Versammlung am Dienstagmorgen (27. Juni) rechnet er mit einer Anzahl von 250 bis 300 Teilnehmenden. Am Standort arbeiten aktuell etwa 1.100 Menschen. Aktuell seien jedoch viele im Urlaub oder krank, so dass eine derartige Anzahl an Streikenden durchaus schmerzen sollte.

Insgesamt soll der für 48-Stunden angekündigte Streik bis Mittwochmorgen gehen und dabei mehrere konkrete Punkte anprangern: So kämpfen die Mitarbeitenden dafür, dass ihr tariflich vereinbarter Stundenlohn um 2,50 Euro angehoben wird. Für das neue Entgelt wird zudem eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten verlangt. Weiter sollen Ausbildende im Betrieb 250 Euro mehr erhalten.

 

Repressalien gegen Streikende

Die wichtigste Forderung dürfte aber wohl die nach einem Tarifvertrag für „Gute und Gesunde Arbeit“ sowie die Verbindlichkeit der geforderten Verträge. Das gesagte Tarifvertragsmodell „Gute und Gesunde Arbeit“ soll Regeln zum Arbeitsschutz festhalten und so die Arbeitsbedingungen sämtlicher Angestellter nachhaltig verbessern.

Ein weiterer Punkt, den Streich kritisiert und als Thema mit in die Verhandlungen nimmt, ist eine offenbar in der Amazon-Betriebsvereinbarung verankerte Regelung, nach der Streikteilnehmer:innen bestimmte Sonderzahlungen gekürzt werden dürfen. Streich nennt diese einen „demokratiefeindlichen Angriff“.

Amazon versichert keine Auswirkungen auf Lieferungen

Gegenüber der LVZ versicherte ein Unternehmenssprecher, dass die Arbeitsniederlegung keinerlei Auswirkungen auf laufende Lieferungen haben solle. Bei vorherigen Streiks wurden Lieferungen hierfür durch andere Logistikstandorte in Deutschland kompensiert.

Zudem betonte das Unternehmen, dass der Einstiegslohn in Deutschland mit 13 Euro brutto pro Stunde, Bonuszahlungen und Vergünstigungen, beispielsweise dem 49-Euro-Ticket, ein fortschrittliches Arbeitsumfeld widerspiegele.

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Geschrieben von Ricarda Eichler




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