Nachdem in der Hauptstadt erneut Lieferfahrzeuge von Amazon gebrannt haben, ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht.

Ein Fahrzeug in Flammen
inginsh / Depositphotos.com

Amazon ist offenbar erneut Opfer massiver Sachbeschädigung geworden: In der Nacht zum 1. Mai standen zahlreiche Fahrzeuge des Online-Riesen in Brand. Diese waren auf einem Parkplatz des Unternehmens in der Thyssenstraße in Berlin Wittenau, nordwestlich der Hauptstadt, abgestellt, als sie Feuer fingen.

Extremismus vermutet: Staatsschutz übernimmt Ermittlungen

Nachdem die Feuerwehr in den frühen Morgenstunden des Mittwochs über den Brand alarmiert worden sei, rückte sie mit 28 Einsatzkräften aus. Rund zwei Stunden habe das Team gebraucht, um das Feuer zu löschen, heißt es in einem Beitrag der Berliner Feuerwehr auf der Social-Media-Plattform X.

Nach Angaben der Polizei wurden insgesamt 16 Lieferwagen durch Feuer oder Hitze derart stark beschädigt, dass sie nicht mehr fahrtauglich seien, berichtet außerdem das regionale Nachrichtenportal rbb24.

Nach aktuellem Stand gehe die Polizei von Brandstiftung als Ursache aus: Weil die Vermutung besteht, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handeln könnte, seien Ermittlungen durch den Staatsschutz des Landeskriminalamtes aufgenommen worden. 

Bekennerschreiben liegt vor

Am Mittwoch wurde auf der Website Indymedia, die sich als Zusammenschluss unabhängiger Medienorganisationen und Journalist:innen versteht, ein Schreiben veröffentlicht, in dem sich Unbekannte zum Brandanschlag auf die Amazon-Fahrzeuge bekennen. Diese hätten nach eigenen Angaben sechs Brandvorrichtungen genutzt, um die Transporter des Konzerns zu beschädigen.

 

Die Tat solle demnach „den Kampf gegen die Unterdrückung der Menschen und der Natur anstacheln“ und richte sich explizit gegen eine vermeintliche Ausbeutung durch Amazon und patriarchale Strukturen. Nicht nur Amazon selbst, auch andere große Tech-Giganten wie Google, Facebook, Tesla und Apple werden dabei namentlich gelistet und ihre Vormachtstellung kritisiert.

Dabei werden auch Aspekte wie die umfassende Sammlung und Auswertung persönlicher Daten, die Nutzung komplexer Algorithmen und Aktivitäten im militärischen bzw. Rüstungsbereich an den Pranger gestellt. „Es gibt unendlich viele Argumente und Möglichkeiten, Konzerne wie Amazon und Tesla anzugreifen“, heißt es in dem Schreiben weiter. Speziell gegen den E-Autobauer Tesla kündigten die vermeintlichen Täter außerdem eine „Aktionswoche“ an.

Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass in der Hauptstadt Fahrzeuge von Amazon in Brand standen. In den vergangenen Monaten und Jahren hatte es immer wieder Anschläge gegen Lieferwagen, Logistikzentren oder das neue Berliner Büro gegeben (siehe Infokasten).

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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Geschrieben von Tina Plewinski




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