Amazon bekommt nun offenbar auch in Japan Ärger mit den Wettbewerbsbehörden. Das Unternehmen soll Händler unter Druck gesetzt haben, ihre Produkte nirgendwo günstiger als bei Amazon anzubieten.

Japanische Amazon-Website
Die japanische Amazon-Website (Foto: Michael Pohlgeers)

Die japanische Wettbewerbsbehörde ermittelt offenbar gegen Amazon und hat nach Angaben von VentureBeat eine Razzia in den Büroräumen des Unternehmens durchgeführt. Amazon wird vorgeworfen, Händler unter Druck gesetzt zu haben, ihre Produkte günstiger als auf Konkurrenzseiten anzubieten. Das habe die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei berichtet. Angaben über den Zeitpunkt der Razzia machte die Zeitung allerdings nicht.

Auf Nachfrage erklärte die japanische Wettbewerbsbehörde, dass man den Bericht nicht bestätigen könnte. „Ich kann aber nicht sagen, dass die Angaben falsch sind“, räumte ein Behördensprecher ein. Amazon Japan äußerte sich zu dem Nikkei-Bericht nicht.

Preisparität sorgte auch in Europa für Ärger

Der Druck auf Händler, ihre Produkte nirgendwo günstiger als auf dem Marketplace anzubieten, ist nicht neu. Auch in Europa hatte Amazon schon Ärger mit den Wettbewerbsbehörden wegen Preisparitätsklauseln. Der Amazon-Konkurrent Hood.de hatte schließlich gegen die Klauseln in den AGB geklagt, auch das Bundeskartellamt hatte Ermittlungen aufgenommen. Im August 2013 wurde dann bekannt, dass Amazon die entsprechenden Klauseln aus seinen AGB entfernt und die Preisparität abgeschafft hat.

Amazon stand zuletzt in Europa in der Kritik, als bekannt wurde, dass die Amazon-Tochter Audible Verträge mit kleineren Hörbuch-Verlagen gekündigt haben soll, um ihnen danach neue Verträge mit verschärften Konditionen aufzuzwingen. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hatte daraufhin Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Kurz darauf leitete die Wettbewerbsbehörde ein Verfahren gegen Amazon ein.

/ Geschrieben von Michael Pohlgeers




Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Captcha aktualisieren