Amazons Prime Day 2020 findet wohl erst im September statt: Wegen der Bedingungen durch das Coronavirus kann der Online-Riese den erwarteten zusätzlichen Ansturm am Verkaufstag wohl bisher noch nicht stemmen.

Prime Day
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Pünktlichkeit gehört eigentlich zu Amazons Grundsätzen – nicht umsonst ist im Marketingslang vom „Lieferversprechen“ die Rede. Bei seinem wichtigsten Aktionstag kann Amazon dieses Versprechen nicht halten: Der Prime Day 2020 wird voraussichtlich statt im Sommer erst im September stattfinden. Das berichtet das Wall Street Journal und bezieht sich dabei auf Insider.

Prime Day 2020 wegen Corona erst im September

2019 fand der Prime Day noch am 15. Juli statt. Vor Kurzem wurde bekannt, dass Amazon den Schnäppchen-Tag in den August verlegen muss, jetzt wird es wohl insgesamt zwei Monate später als im Vorjahr. Der Grund: Das Coronavirus und seine Folgen. Durch den Bestellboom musste Amazon Produkte priorisieren, mehr Mitarbeiter einstellen – trotzdem geriet die gut geölte Logistik des Konzerns ins Ächzen. Der E-Commerce-Riese dürfte befürchten, einem sicher zu erwartenden zusätzlichen Ansturm wie durch den Prime Day zum Sommer kaum standzuhalten. Online-Shopper, die dann wochenlang auf ihre Schnäppchen warten – das dürfte Jeff Bezos sicherlich verhindern wollen. Derzeit arbeitet Amazon daran, die Beschränkungen, etwa bei der Priorisierung von Produkten, wieder zurückzufahren.

Ein genaues Datum steht bisher noch nicht fest, Amazon hat sich zu der geleakten Verschiebung nicht geäußert. Das Hinauszögern könnte den Konzern bis zu 300 Millionen US-Dollar kosten, heißt es. Die Vorbereitungen für das Verkaufsevent laufen schon an: Marktplatz-Händler sollen ihre Verkaufsaktionen bereits vorbereiten und Gutscheine und Coupons einreichen, wie OnlinehaendlerNews berichtet.

Was bedeutet die Verschiebung des Prime Day für Amazon?

Was bedeutet der spätere Termin für Umsatz und Gewinne am Prime Day? 2019 hat Amazon am zweitägigen Prime Day vermutlich einen Umsatz in Höhe von 7,16 Milliarden US-Dollar generiert, schätzen Experten. Exakte Zahlen verschweigt der Online-Gigant. In diesem Jahr sind dann vielleicht keine neuen Rekorde zu verzeichnen. Denn durch die Coronakrise wird der Umsatz wohl eh zurückgehen. Auch könnte der spätere Termin des Prime Day die weiteren klassischen Shopping-Tage wie den Black Friday und den Cyber Monday, die nur wenige Wochen später folgen würden, empfindlich schwächen. Kommt es, trotz guter Vorbereitung und einer bis zum Septembertermin weitgehenden Normalisierung des Logistikgeschäfts, trotzdem zu Engpässen oder Verzögerungen, könnte Amazons proklamierter unbedingter Fokus auf den Kunden weiter leiden.

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Geschrieben von Markus Gärtner




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