Die Offensive des Billig-Marktplatzes Shein beinhaltet offenbar auch die gezielte Ansprache von Amazon-Händlern.

 

Shein auf einem Smartphone
PixieMe / Shutterstock.com

Erst im Mai hatte der Online-Händler Shein einen hauseigenen Marktplatz in den USA gestartet und sich auf diesem Wege für lokale und internationale Händler geöffnet. Seither haben sich Tausende Unternehmen der Plattform angeschlossen.

Bei diesen handelt es sich zumeist jedoch nicht um US-amerikanische Anbieter, sondern um Unternehmen, die in China ansässig sind und in den Vereinigten Staaten Lagerhäuser besitzen, aus denen sie Bestellungen an die Kundinnen und Kunden liefern, berichtet Marketplace Pulse.

Shein will Position am Markt festigen

Im Hause Shein geht es also aktuell darum, „sowohl Lieferanten zu finden, die Shein-Kleidung herstellen und produzieren, als auch Drittanbieter, die daran interessiert sind, mit uns zusammenzuarbeiten und unseren Kundenstamm in diesen lokalen Gegenden zu erreichen“, wird Sheins Strategiechef Peter Pernot-Day aus einem Podcast zitiert.

Einen freien Zugang für Händlerinnen und Händler bietet der Marktplatz allerdings nicht. Aktuell funktioniere der Beitritt nur über Einladung – und zusätzliche Voraussetzungen: „Um Shein beizutreten, müssen Verkäufer bereits einen Jahresumsatz von 2 Millionen Dollar auf Amazon haben“, heißt es in dem Bericht mit Verweis auf das Wall Street Journal.

Amazon-Anbieter im Fokus

„Da [Markenname] auf Amazon so erfolgreich ist, wende ich mich heute an Sie, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, [Markenname] auf den SHEIN-Marktplatz zu bringen“, soll es in dem entsprechenden Anschreiben heißen. Qualifizierten Firmen winken demnach für die ersten drei Monate ein provisionsfreier Handel sowie kostenlose Werbung.

Auf Basis hauseigener Daten will Marketplace Pulse jedoch festgestellt haben, dass das Angebot von Shein zwar Tausende Firmen aus China, bisher aber nicht mehr als ein paar Dutzend US-Firmen überzeugt habe.

Individuelle Anschreiben habe es offenbar nicht gegeben: „Wir haben die gleiche Botschaft erhalten. Ich habe es als Spam markiert“, wird ein Händler zitiert. Ob und wie weit Shein weitere US-amerikanische Händlerinnen und Händler von seinem Online-Marktplatz überzeugen kann, wird sich wohl in den kommenden Monaten zeigen.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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