„Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ schlägt bei den Zuschauenden offenbar nicht so ein, wie erwartet.

TV-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ bei Amazon Prime Video im Fernsehen
Rokas Tenys / Shutterstock.com

Amazon hatte sich Großes versprochen, doch der riesige Durchbruch der hauseigenen „Der Herr der Ringe“-Serie ist offenbar bislang ausgeblieben – und das, obwohl sie mit 450 Millionen US-Dollar an Produktionskosten als die teuerste Serie aller Zeiten gilt und damit selbst das Fantasy-Spektakel „Game of Thrones“ in den Schatten stellt.

Das Problem: Nach Angaben von Insidern soll die Serie bislang nicht in der Lage gewesen sein, einen großen Teil des Publikums langfristig vor den Bildschirmen zu halten. Ganz im Gegenteil: Nicht einmal die Hälfte der Zuschauerinnen und Zuschauer soll „Die Ringe der Macht“ komplett geschaut haben, schreibt Golem und verweist auf Berichte von Hollywood Reporter.

„Die Ringe der Macht“: Werte in den USA schlechter als im Rest der Welt

Insbesondere in den USA sind die Werte anscheinend ausbaufähig: Konkret soll die sogenannte Completion Rate der Serie, die auf dem Werk von J. R. R. Tolkien beruht, im Heimatmarkt von Amazon bei nur 37 Prozent liegen. Außerhalb der Vereinigten Staaten liege sie immerhin bei 45 Prozent.

Amazon zufolge sei dies allerdings kein Anzeichen eines Misserfolgs: „Dieses Bedürfnis, die Serie als weniger erfolgreich darzustellen, spiegelt nicht die interne Stimmung wider“, wird die Chefin der Amazon Studios, Jennifer Salke, zitiert. Die Produktion der zweiten „Die Ringe der Macht“-Staffel sei bereits angelaufen. „Das ist eine große Chance für uns“, kommentiert Salke weiter. Es gebe bereits Belege, dass man mit groß produzierten Serien neue Abonnentinnen und Abonnenten für das Prime-Programm gewinnen könne.

Und zumindest die Neugier auf die Serie war augenscheinlich ziemlich groß: Ganze 25 Millionen Menschen auf der ganzen Welt sollen sich laut Konzernangaben die erste Folge der Serie am ersten Tag angeschaut haben. 

Completion Rate als Faktor für die Fortführung von Serien

Die Completion Rate dürfte für Amazon grundsätzlich durchaus ein Wert sein, der im Rahmen der Entscheidung herangezogen wird, ob eine hauseigene Serie fortgesetzt wird oder eben nicht. Immer wieder hatte Amazon in der Vergangenheit Serien schon frühzeitig abgesetzt, manchmal bereits nach einer einzigen Staffel, weil die Erfolge wohl nicht den Ansprüchen genügten. 

Auch beim Streaming-Konkurrenten Netflix soll die Completion Rate zu den entscheidenden Faktoren gehören, wobei sie allerdings nicht allein das Maß der Dinge ist. Wie Forbes in einem Artikel rund um die abgesetzte Mystery-Thrillerserie „1899“ schreibt, soll die Rate hier etwa bei 32 Prozent gelegen haben, weshalb sich das Unternehmen gegen eine Fortführung entschieden haben soll.

Auch bei Serien wie „Resident Evil“ (Completion Rate von 45 Prozent) oder „First Kill“ (Completion Rate von 44 Prozent) wurde demnach darauf geachtet, wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer bis zum Schluss am Ball blieben und demzufolge dann ein Ende der Serien verkündet. Mal zum Vergleich: Ganze 87 Prozent der Zuschauenden haben dem Bericht zufolge die gehypte Dramaserie „Squid Game“ bis zum Staffelfinale geschaut.

Ob Amazon die Neugier auf eine zweite Staffel beim Publikum wecken kann, bleibt abzuwarten. Aus der Branche ist zu hören, dass der Start für die zweite Jahreshälfte 2024 zu erwarten ist.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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