Amazon kann alles liefern – so der Glaube der Kunden. Dieser Mythos sitzt fest in den Köpfen und mag vielleicht auch stimmen, jedoch leidet das Image unter den anhaltenden Streitereien. Anscheinend sind auch andere Branchen mit den Konditionen unglücklich und agieren ebenfalls gegen Amazon – nur nicht so öffentlichkeitswirksam.

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Wer Amazon genau beobachtet, konnte in der Vergangenheit immer mal feststellen, dass Neuerscheinungen von beliebten Produkten von Amazon selbst nicht lieferbar waren. Blicklog.com hat jetzt ein aktuelles Beispiel aufgetan: Die neue Digitalkamera (nur der Body) von Sony, welche bei Amazon seit dem 06. Mai 2014 gelistet ist.

Marketplace ja, Amazon nein

Der Kamerabody wird sowohl von Amazon selbst, als auch von mehreren Händlern angeboten. Auch wenn anfänglich bei sämtlichen Händlern nur eine Vorbestellung möglich war, können mittlerweile alle liefern – außer Amazon. Dort erscheint auch noch nach fast 80 Tagen immer noch die Anzeige: „Dieser Artikel ist noch nicht verfügbar. Bestellen Sie jetzt vor und wir liefern Ihnen den Artikel sobald er verfügbar ist.“ Bisher ist die Digitalkamera nur mit Objektiv lieferbar.

Als Nutzer von Amazon kommt zwangsläufig die Frage auf, warum Amazon nicht liefern kann. Da es keine offiziellen Meldungen gibt, kann über die Gründe nur spekuliert werden. Der Verdacht, dass auch andere Hersteller die nicht aus der Verlagsbranche sind, Probleme mit den Konditionen von Amazon haben, liegt nahe. Der E-Commerce-Riese macht kein Geheimnis daraus, dass er die Ware möglichst günstig anbieten will. Wenn allerdings eine so hohe Nachfrage besteht, dass der Hersteller mit der Produktion nicht nachkommt, ist es nur logisch, dass dieser seine Ware lieber über Händler verkaufen lässt, die den geforderten Einkaufspreis zahlen. Es ist also gut möglich, dass Amazon erst dann als Händler an Bord kommt, wenn genügend Ware vorhanden ist und die Nachfrage nachgelassen hat.

Eine andere Möglichkeit zur Erklärung wäre aber auch, dass einfach die deutschen Großhändler von Sony mit Amazon im Streit liegen, da in anderen europäischen Ländern der Kamerabody problemlos zu bestellen ist.

Aber egal welche Erklärung am Ende zutreffen mag oder ob es noch ganz andere Gründe für die Lieferprobleme gibt – es sieht jedenfalls danach auch, als ob auch andere Hersteller mit Amazons Geschäftsmethoden unzufrieden wären.

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Geschrieben von Julia Ptock




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