„Alexa, überweise die Summe X an das Unternehmen Y!“ – Wäre eine solche Möglichkeit im Bereich des Bankings nicht komfortabel für Kunden?! – Doch wie es aussieht, will Amazon eine Sprachsteuerung für Bankangelegenheiten gar nicht rausbringen.

Frau spricht mit Hand am Mund: Pop Art
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Das sogenannte „Voice-Banking“ könnte eine früher komplizierte Sache heute einfach, schnell und komfortabel machen: Bankgeschäfte. Mit neuen sprachbasierten Funktionen wären Banken in der Lage, Kunden etwas Neues zu bieten – sie mit Innovationen und vor allem mit Service zu locken.

Sicher gibt es einige Banken, die an hauseigenen Apps und Erweiterungen arbeiten oder diese zumindest überdenken. Die technische Basis für solche sprachbasierte Banking-Features haben einige große Tech-Konzerne bereits geliefert – allen voran Amazon mit seinem smarten Lautsprecher Echo und der Sprachassistentin Alexa. Doch obwohl das Thema durchaus fruchtbar ist, scheint sich Amazon nicht so recht für solche Entwicklungen erwärmen zu können.

Banken zeigen sich von Amazon enttäuscht

Wie das Manager Magazin mit Verweis auf den Branchen-Newsletter „Finanz-Szene.de“ schreibt, hat Amazon in den vergangenen Tagen mehrfach angedeutet, „vorerst keinen entsprechenden ‚Banking Skill‘ auf seiner Sprachassistenz-Plattform Alexa zuzulassen“. Das heißt: Egal, wie viel Arbeit die Bankinstitute in ihre neuen Erweiterungen und Skills stecken – Amazon wird sie vorerst wohl nicht auf den hauseigenen Geräten verfügbar machen.

Die Bankinstitute sollen auf diese Nachricht mit „großer Enttäuschung“ reagiert haben – schließlich geht ihnen dadurch wertvolles Potenzial verloren. Sowohl die Sparkassen als auch beispielsweise die Volks- und Raiffeisenbanken und andere große Privatbanken hatten in der Vergangenheit bereits Pläne bezüglich Alexa geäußert und vorangetrieben – die nun quasi von Amazon selbst durchkreuzt wurden.

„Zwar heißt es aus den Banken, man könne auch mit anderen Anbietern zusammenarbeiten – bislang fokussierten sich die Pläne allerdings eindeutig auf Alexa“, schreibt das Manager Magazin weiter.

Warum sträubt sich Amazon?

Es stellt sich die Frage, warum Amazon das sprachbasierte Banking wie das Abrufen des Kontostandes oder auch Überweisungen nicht in seine Alexa-Skills integrieren möchte- Grund sei hierbei kein grundsätzliches Desinteresse am Thema Banking, sondern der rechtliche Aspekt, der komplexe Probleme nach sich ziehen könnte. „Es heißt, man fürchte, durch die ‚Banking Skills‘ plötzlich selber als sogenannter ‚Account Aggregation Service Provider‘ unter die PSD2-Richtlinie zu fallen“, zitiert das Manager Magazin einen Insider.

Andere Gerüchte konzentrieren sich darauf, dass sich Amazon künftig selbst im Bankensektor etablieren und somit irgendwann eigene Angebote integrieren möchte.

 

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Geschrieben von Tina Plewinski




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