Amazon und rund 30 weitere Unternehmen wollen in einer gemeinsamen Initiative ihre Sprachassistenten weiterentwickeln und diese auf einem Endgerät parallel verfügbar machen.

Menschen vor Sprachassistent
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Amazons Alexa und Apples Siri sind ja eigentlich Konkurrentinnen. Ein Werbeclip zeigt aber, dass es auch anders geht: Darin heiraten die beiden digitalen Helfer. Mehr Teamwork und Zusammenhalt in dem Bereich soll es aber auch im realen Geschäftsleben geben: Über 30 Unternehmen wollen in einer Initiative zusammenarbeiten, um ihre jeweiligen Assistenten voranzutreiben, wie Amazon jetzt bekannt gab. Das Ziel der „Voice Interoperability Initiative“: Mehrere unterschiedliche Assistenten laufen auf einem Endgerät.

Verschiedene Assistenten arbeiten auf einem Gerät

Unter den Unternehmen finden sich mehrere Big Player verschiedener Branchen: Neben Amazon sind unter anderem Baidu, Tencent, BMW, Microsoft, Intel, Sony und Verizon dabei. Direkte Konkurrenzanbieter von Amazons Alexa wie Apple, Google und Samsung fehlen – das erscheint auf den ersten Blick nachvollziehbar. Das Gemeinschaftsprojekt soll Nutzern ermöglichen, auf einem Endgerät, wie etwa einem Smart Speaker, auf unterschiedliche digitale Assistenten zuzugreifen – mit dem jeweiligen individuellen Aktivierungswort. „Die Kunden können wählen, welcher Sprachdienst eine bestimmte Interaktion am besten unterstützt. Es ist aufregend zu sehen, wie diese Unternehmen zusammenkommen, um diese Vision zu verfolgen“, sagt Amazon-Chef Jeff Bezos. 

Auf The Verge wird diese mögliche Aufteilung näher erläutert. Demnach könnte es zwei Arten von Assistenten geben: Eine Art Generalisten mit breitem Einsatzgebiet wie die bekannten Alexa, Siri oder Google Assistant und spezifischere Helfer mit begrenzten, aber detaillierten Funktionen, die je nach Kontext zum Einsatz kommen. Ein aktuelles Beispiel: Beim Betriebssystem Windows 10 antwortet Amazons Alexa auf allgemeine Fragen, Microsofts Cortana soll hingegen mit Wissen zur eigenen Software glänzen. 

Warum fehlen Google, Apple und Samsung?

Warum Apple, Google und Samsung bei der „Voice Interoperability Initiative“ nicht mitwirken, ist laut The Verge hingegen etwas nebulös. Google gab in einem Statement bekannt, das Unternehmen hätte gerade erst von dem Projekt gehört und müsse die Details prüfen. Allgemein sei man immer an derartigen Projekten interessiert. Von Apple und Samsung gebe es dazu bislang keine Stellungnahme. Der Amazon-Verantwortliche Dave Limp meint aber dazu: „Wir hätten diese drei Firmen gerne bei der Initiative dabei.“ Allgemein sieht er das neue Programm wohl als eine Win-Win-Situation. „Das ist kein Sportereignis. Es wird nicht nur einen Gewinner geben.“

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Geschrieben von Markus Gärtner




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