Amazon lässt Roboter gegeneinander antreten. – Was jetzt so klingt wie ein neuzeitlicher Gladiatoren-Kampf ist tatsächlich ein Wettbewerb, der die Strukturen und Prozesse der Logistik bei Amazon entscheidend prägen könnte. Denn bei der Amazon Picking Challenge geht es darum, Technologien von morgen zu finden und Potenziale zu erschließen.

Robot

(Bildquelle robot: Andy Wilson via Flickr, Änderungen?, bestimmte Rechte vorbehalten)

Noch hat der Mensch dem Roboter etwas voraus…

Die sogenannten „Picker“ erledigen bei Amazon Aufgaben, die für Menschen allgemein eigentlich kein Problem darstellen sollten: Sie suchen in den Lagerregalen nach bestimmten Produkten, holen sie heraus und bereiten diese somit in einem ersten Schritt für den Versand vor. Für Roboter jedoch, sind solche lapidar klingenden Tätigkeiten hochkomplexe Prozesse, hinter denen unglaubliche technische Leistungen stecken.

Das Schwierige für die Roboter ist nämlich nicht nur, die gesuchten Produkte im Regal richtig zu identifizieren, sondern diese mithilfe der jeweiligen Arm- und Greifvorrichtungen auch ordnungsgemäß aufzunehmen. Bei Artikeln von unterschiedlichem Gewicht sowie verschiedener Größe und Beschaffenheit, ist dies keine zu unterschätzende Aufgabe. Denn natürlich dürfen die Produkte durch Druck etc. nicht beschädigt werden.

Die Amazon Picking Challenge könnte einen Blick in die Zukunft geben

Auf der ganzen Welt tüfteln Forscher daran, Roboter zu bauen, die solche logistischen Tätigkeiten fehlerfrei und effizient durchführen können. Schließlich hoffen viele Unternehmen, Konzerne, Logistiker etc. darauf, künftig solche Hightech-Möglichkeiten nutzen zu können, um ihre Strukturen und Prozesse zu optimieren. Wie weit der Stand der Dinge in diesem Bereich bereits gediehen ist, könnte auf der neuen Veranstaltung von Amazon, der „Amazon Picking Challenge“ sichtbar werden. Denn hier lässt der Konzern die Roboter von rund 3o verschiedenen Wissenschafts-Teams gegeneinander antreten.

Wie die Internet World berichtet, gibt es bei dem Wettbewerb zum Beispiel Punktabzug, wenn falsche Artikel aus den Regalen herausgenommen oder beim Greifen beschädigt werden. Den Teilnehmern der Veranstaltung, die Ende Mai 2015 in Seattle die Pforten öffnet, winken Preisgelder in Höhe von 26.000 US-Dollar.

Die Möglichkeiten zum Roboter-Einsatz sind vielfältig

Amazon selbst hat in der Vergangenheit schon viel Geld in die Logistik gesteckt: Für rund 775 Millionen Dollar hat der Konzern im Jahr 2012 Kiva Systems gekauft, das hubkräftige Lagerroboter herstellt. Diese fahren unter die Regale, heben sie an und transportieren sie dann zu den Lagerarbeitern. Auch Roboter, die von den oberen Regalebenen agieren und von dort Produkte oder Kisten aus den Gestellen herausnehmen sind andernorts schon im Einsatz.

So vielfältig die Möglichkeiten auch sind – Amazon wird sich von dem Wettstreit der Roboter sicherlich neue Ansätze erhoffen, die dann irgendwann vielleicht sogar die eigenen Lager beherrschen.

/ Geschrieben von Tina Plewinski




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