Beschädigte Produkte will Amazon künftig mithilfe von KI aufspüren und somit die Automatisierung der hauseigenen Logistikprozesse weiter vorantreiben.

Amazon-Paket in einem Logistikzentrum
Frederic Legrand - COMEO / Shutterstock.com

Jeden Tag wickelt Amazon Unmengen an bestellten Produkten ab: Im Jahr soll der Konzern auf rund acht Milliarden Pakete kommen. Dass Waren dabei auch zu Bruch gehen, ist verständlich. Nach Amazons Einschätzung ist wohl weniger als eine von 1.000 bearbeiteten Sendungen beschädigt. – Doch selbst ein vermeintlich kleiner Anteil an solchen Beschädigungen summiert sich auf eine horrende Summe auf. 

Um der Menge an defekten oder versehrten Produkten Herr zu werden, will Amazon künftig auf künstliche Intelligenz (KI) setzen, berichtet das Wall Street Journal.

KI kann Kundenerlebnis verbessern

In zwei der größeren Logistiklager von Amazon werden Artikel bereits über ein entsprechendes System geprüft, bevor sie verschickt werden. 10 weitere Standorte sollen nun hinzukommen, und zwar nicht nur Nordamerika, sondern auch in Europa.

Bisher werden Produkte im Zuge der Kommissionierung und Verpackung in Behälter gelegt, wo durch ein Bildverarbeitungssystem überprüft wird, ob es sich um die richtigen Produkte handelt. An dieser Bildverarbeitungsstation werden die Produkte fortan eben auch auf Schäden überprüft, heißt es in dem Bericht. „Wenn etwas kaputt ist, wird der Behälter zu einem Mitarbeiter gebracht, der sich die Ware genauer ansieht. Wenn alles in Ordnung ist, wird die Bestellung verpackt und an den Kunden versandt.“

Amazon erwarte sich durch den Einsatz von KI, dass weniger beschädigte Produkte aus den Logistikzentren zu den Kundinnen und Kunden verschickt werden. Dies führe wiederum zu einer verbesserten Einkaufserfahrung für Kundinnen und Kunden.

Belegschaft wird entlastet

Grundsätzlich darf man sich eine händische Überprüfung jedes Produkts im Zuge der Kommissionierung, des Verpackens oder der Einlagerung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als relativ zeitaufwendig und mühsam vorstellen. „Das ist kognitiv anspruchsvoll, weil man offensichtlich nach etwas sucht, das selten ist, und es ist nicht die Hauptaufgabe“, wird Jeremy Wyatt, Direktor für angewandte Wissenschaft bei Amazon Robotics, zitiert.

Durch den bisherigen Einsatz der künstlichen Intelligenz bei der Überprüfung von Produkten habe Amazon feststellen können, dass das System dreimal so effektiv Produktschäden erkennt wie eine Lagermitarbeiterin oder ein Lagermitarbeiter. 

Die Nutzung von künstlicher Intelligenz bei solchen Prozessen kann also gleichsam die Kundenzufriedenheit steigern, die Belegschaft entlasten und die Prozesse rund um Kommissionierung sowie Verpackung beschleunigen. Im Resultat wird der Gesamtprozess optimiert. 

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Geschrieben von Tina Plewinski




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