Paul Misener, Amazons Innovations-Chef stellte auf einer Keynote bei einer Tech-Konferenz in London die Wichtigkeit des Scheiterns für den Erfolg in den Mittelpunkt.

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Warum ist Amazon heute so erfolgreich? Weil man in seinem Werdegang so oft gescheitert ist. Das ist zumindest die Erkenntnis, die Paul Misener, Amazons Vizepräsident für globale Innovationen und Kommunikation, in seiner Keynote auf der Retail Week Tech Konferenz in London den anwesenden Händlern vermitteln wollte. „Es ist ok, falsch zu liegen, es ist ok, Fehler zu machen – es ist ok, zu versagen“, so Misener in seiner Rede, in der er im Besonderen den Innovationsansatz von Amazon erläuterte – und dieser sei offensichtlich: Scheitern. „Zur Verwirklichung neuer Vorhaben müsse man bereit sein Fehler zu machen. Wir scheitern und wir werden weiter scheitern.“

„Bei Amazon haben wir viel Erfahrung mit dem Scheitern“

„Die zentrale Botschaft, die ich heute vermitteln will, ist die Wichtigkeit des Scheiterns in jedweder Innovation“, zitiert Business Insider Misener, der seit 15 Jahren für Amazon arbeitet. „Bei Amazon haben wir viel Erfahrung mit dem Scheitern. Wir sind oft gescheitert – manchmal sehr öffentlich, manchmal privat. Aber wir scheitern und wir werden weiter scheitern. Viele Male werden wir beim Voranschreiten scheitern, da bin ich sehr zuversichtlich.“

Konkret nennt Misener zwei Beispiele: Amazon Auctions – ein früher eBay-Konkurrent – und zShops – Mini-Shops für andere Händler auf Amazon. Beide Projekte scheiterten kolossal, die Erkenntnisse aus diesen Missgriffen trugen jedoch maßgeblich zum Erfolg des Amazon Marketplace bei. Heute würde die Hälfte aller Verkäufe auf Amazon nicht von Amazon selbst, sondern von den Marktplatz-Händlern gemacht werden. Die Bereitschaft, zu scheitern und es künftig besser zu machen, führte zu diesem „sehr lukrativen Business-Modell“. Ein anderes Beispiel, das Misener nicht nannte, war das Fire Phone. Die Erkenntnisse aus diesem Flop könnten künftig im Ice Phone aufgehen.

Experimente wagen

Der Schlüssel für Innovationen seien Experimente und dazu gehörten auch Fehlschläge. „Wenn du nicht bereit bist, zu experimentieren, wirst du auch nie etwas erneuern. Zum Experimentieren musst du in der Lage sein, zu scheitern – Du musst sogar versuchen zu scheitern, damit der Fehler im Verborgenen passiert und nicht später in der Öffentlichkeit.“ Wer akzeptiere, dass das Scheitern zur Innovation gehöre, der erkenne dessen Wichtigkeit und könne besser damit umgehen.

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Geschrieben von Christoph Pech




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