Amazon gehört heute zu den größten Tech-Konzernen der Welt, doch das Unternehmen fing auch mal klein an – und wurde in seiner Anfangszeit noch mit großer Belustigung betrachtet. Das zeigt ein alter Fernsehbeitrag, der diese Tage wieder im Netz aufgetaucht ist.

Screenshot aus dem Video
Screenshot: YouTube

„In den oberen Etagen sieht es auch nicht sehr nach High-Tech aus. Mehr wie ein Studenten-Wohnheim als ein Unternehmenssitz. Und dann gibt es den Boss – für gewöhnlich hört man ihn, bevor man ihn sieht. Es ist das ohrenbetäubende Lachen des Milliardärs Jeff Bezos.“

Der Fernsehbeitrag des US-Magazins „60 Minutes“ aus dem Jahr 1999 zeigt, wie die Welt damals auf Amazon geschaut hat. Unverständnis darüber, wie ein Internet-Unternehmen funktioniert, Unverständnis auch für den Denkansatz von Bezos. Das wird darin deutlich, dass der Moderator hinterfragt, warum der Firmenchef an einem Schreibtisch sitzt, der aus einer alten Tür und vier Holzbalken zusammengeklöppelt wurde. Auch das Auto des Milliardärs – ein alter Honda – fällt dem Moderator auf. Wieso er sich keinen größeren Luxusschlitten leiste? „Das Auto läuft doch einwandfrei“, erwidert Bezos lachend.

„350 Floppy-Disketten“ an Kundendaten – täglich!

Der Blick in die Vergangenheit wirkt nicht nur dann belustigend, wenn die Marktentwicklung von Amazon, das zu dem Zeitpunkt bereits Sears überflogen hatte und Walmart gefährlich wurde, mit großem Unglauben festgestellt wird. Auch als es um die Erfassung von Kundendaten für die Produktempfehlung geht, kommt man heutzutage ins Schmunzeln:

„Einer Ihrer Angestellten sagte mir, dass Sie täglich ein halbes Gigabyte – was auch immer das ist – an Informationen über ihre Kunden sammeln. Das sind etwa 350 Floppy-Disketten. Was stellen Sie mit so vielen Daten an?“, so der leicht perplexe Moderator.

„Das sind die Daten, die es uns ermöglichen, vorherzusagen, welche Bücher, Videos oder Musik Ihnen gefallen könnten oder die Sie noch nicht entdeckt haben“, erklärt Bezos. Und zeigt damit, wie zukunftsweisend er damals schon gedacht hat.

 

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Geschrieben von Michael Pohlgeers




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