Amazon kooperiert in den USA mit Behörden und der DHL, um gefälschte Produkte von seinem Marktplatz fernzuhalten.

Fake-Nike-Pullover Nile
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Immer neue Maßnahmen, doch gefälschte Produkte rücken ebenso vielfach auf Amazons Marktplätze nach – das Unternehmen dürfte sich vorkommen wie Sisyphos. Der Handelsbeauftragte der USA, der Fälschungen im Handel observiert, setzte im Jahr 2019 gleich fünf von Amazons Marktplätzen auf eine Schwarzen Liste, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Indien.

Jetzt erweitert der Online-Marktplatz sein Arsenal und schmiedet gemeinsam mit dem Nationalen Koordinierungszentrum für Rechte an geistigem Eigentum der USA (IPR), dem US-Zoll- und Grenzschutz sowie dem Logistikunternehmen DHL eine Allianz, um den Zustrom von Fake-Produkten zu stoppen, wie das Unternehmen mitteilt. 

Amazon und US-Behörden: Analyse von Daten, Kontrolle der Einfuhrhäfen

Unter dem Namen „Operation Fulfilled Action“ wollen die Verbündeten unter anderem Daten analysieren und gezielte Inspektionen an den US-Einfuhrhäfen durchführen. Geleitet wird das Projekt von Amazons im Jahr 2020 neu gegründeter Abteilung für Fälschungsdelikte. „Wir wissen, dass Fälscher nicht nur versuchen, ihre Waren in einem Laden anzubieten, sondern sie versuchen, sie an mehreren Orten anzubieten. Durch die Kombination von Informationen von Amazon, dem IPR Center und anderen Behörden sind wir jetzt in der Lage, Fälschungen an der Grenze zu stoppen, unabhängig davon, wo die Betrüger sie anbieten wollten“, erklärt Dharmesh Mehta, Vice President of Customer Trust and Partner Support bei Amazon.

Amazon hat laut eigenen Angaben allein im Jahr 2019 mehr als 500 Millionen Dollar investiert, um Online-Shopper vor Fälschungen zu schützen, unter anderem zuletzt mit seinem auf Künstlicher Intelligenz basierenden Project Zero. In den USA hat Amazon ebenfalls im November wegen gefälschter Produkte gegen fast ein Dutzend Drittanbieter-Händler auf seinem Marktplatz und zwei Influencerinnen geklagt. 

Die Schäden und Folgen durch Fälschungen im Online-Handel sind trotzdem immens – nicht nur für den Umsatz, auch für die Reputation des E-Commerce-Riesen. So haben unter anderem der deutsche Schuh-Hersteller Birkenstock und der Sport-Riese Nike den direkten Verkauf über Amazon gestoppt – den Unternehmen war Amazons Umgang mit den Fälschungen ihrer Produkte zu lax.

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Geschrieben von Markus Gärtner




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