Das E-Book-Segment von Amazon wird in den USA auf den Prüfstein gestellt.

Amazon Kindle E-Book-Reader auf einem Haufen Bücher
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In den USA, genauer gesagt im US-Bundesstaat Connecticut, sieht sich Amazon juristischen Problemen gegenübergestellt: Dort gibt es nach Aussagen der obersten Strafverfolger „eine aktive und laufende kartellrechtliche Untersuchung“ gegen den Online-Riesen, berichtet Reuters Online.

Generalstaatsanwalt will E-Book-Markt aggressiv überwachen

Im Fokus steht dabei das E-Book-Geschäft von Amazon – konkret gehen die Strafverfolger der Frage nach, ob der Konzern im Rahmen von Vertriebsvereinbarungen mit einigen Verlagen gegen geltendes Recht verstoßen habe. 

Generalstaatsanwalt William Tong kommentierte, dass sein Büro zuvor auch schon Maßnahmen gegen andere Unternehmen aus der Tech-Welt, etwa Apple oder E-Book-Verlage, ergriffen habe. Es gehe bei solchen Prozessen darum, den Wettbewerb auf dem Markt der digitalen Bücher zu schützen und diesen Markt werde man auch „weiterhin aggressiv überwachen“.

Amazon wurde schon häufiger rechtswidriges Verhalten vorgeworfen

Den Vorwurf, sich in der Praxis potenziell wettbewerbs- bzw. kartellrechtswidrig zu verhalten, muss sich Amazon nicht zum ersten Mal gefallen lassen. Auch in der Vergangenheit waren verschiedene Behörden entsprechenden Anschuldigungen nachgegangen, Amazon würde den freien und fairen Wettbewerb untergraben.

Ein wichtiger Faktor dabei ist etwa die Doppelrolle des Online-Riesen, der nicht nur als Marktplatzbetreiber aktiv ist und Händler auf diesem Weg eine Vertriebsplattform bietet, sondern zugleich auch selbst als Händler (und somit als direkter Konkurrent dieser Drittanbieter) auf dem Marktplatz agiert. Auch die mögliche Nutzung von Händlerdaten zu eigenen Zwecken ist dabei bereits kritisch beäugt worden.

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Geschrieben von Tina Plewinski