Ex-Amazon-Mitarbeiter in den USA, die wegen Cannabis-Konsums entlassen wurden, sowie abgewiesene Bewerber können jetzt zurückkehren. 

Frau kifft
Canna Obscura / Shutterstock.com

Grüne Welle bei Amazon: Das Unternehmen übt sich in den USA in einem offeneren Umgang mit Cannabis. Mitarbeiter, die wegen Drogenkonsums gekündigt wurden und Menschen, deren Bewerbung deswegen abgewiesen wurde, dürfen sich jetzt wieder bewerben, berichtet cnbc.

Erst im Juni hatte Amazon angekündigt, neue Mitarbeiter nicht mehr standardisiert auf Cannabis zu testen. Weiterhin getestet werden aber etwa Lieferfahrer und Mitarbeiter, die schwere Maschinen steuern. Jetzt gibt es eine zweite Chance für alle, die wegen Cannabis-Konsums entlassen oder gar nicht erst angestellt wurden.

Darum will Amazon abgelehnte und entlassene Cannabis-Konsumenten wieder einstellen

Amazons neue Richtlinie hat mehrere Gründe – hauptsächlich braucht der Logistik-Riese massiv neues Personal, wie die jüngsten Einstellungsoffensiven zeigen. Allein in den USA sucht Amazon 125.000 neue Mitarbeiter in den Versandzentren. Dabei hätten sich die Marihuana-Tests vor der Einstellung unverhältnismäßig stark auf schwarze Menschen ausgewirkt, wie Amazon-Personalchefin Beth Galetti im Amazon-Blog erläutert: „Amazons Wachstumstempo bedeutet, dass wir immer auf der Suche nach großartigen neuen Teammitgliedern sind, und wir haben festgestellt, dass die Abschaffung von Vorabtests auf Cannabis es uns ermöglicht, unseren Bewerberpool zu erweitern.“

Außerdem würden die unterschiedlichen Gesetze in den US-Bundesstaaten bezüglich Cannabis ein einheitliches nationales Test-Programm bei Amazon erschweren, so Galetti. In den USA haben inzwischen 18 von 50 Bundesstaaten Cannabis zum Freizeitgebrauch komplett legalisiert. Auch im Nachbarland Kanada ist Cannabis seit 2018 legal.

Amazon setzt sich für neue Cannabis-Gesetze ein

Amazon unterstützt die Legalisierung von Cannabis auch auf politischer Ebene und setzt sich unter anderem für den neuen Cannabis Administration and Opportunity Act und den Marijuana Opportunity Reinvestment and Expungement Act von 2021 ein. Letzterer sieht etwa vor, Hanfprodukte zu legalisieren und in Zusammenhang mit Cannabis bisher verurteilte gewaltfreie Straftäter zu rehabilitieren. Es sei an der Zeit, die Cannabispolitik des Landes zu reformieren, und Amazon sei entschlossen, diese Bemühungen anzuführen, sagte Galetti.

Laut einer Umfrage von Full Circle Research von 2017 sprachen sich 55 Prozent der befragten US-Amerikaner für eine Legalisierung von Cannabis aus, wenn dieses so reguliert und besteuert würde wie Alkohol und Zigaretten. 

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Geschrieben von Markus Gärtner




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