Bereits im Dezember vergangenen Jahres gab Amazon den Wechsel an der deutschen Führungsspitze bekannt – jetzt verabschiedete sich Deutschland-Chef Ralf Kleber offiziell.

Ralf Kleber, Amazon
Amazon / Thorsten Jochim

Für den bis dato amtierenden deutschen Amazon-CEO heißt es ab sofort: weniger Meetings und mehr Zeit für Familie, Privates – und Unbekanntes. „Nach 22 Jahren, 9 Monaten, 11 Tagen und ein paar Stunden ist es endlich so weit: Ich gebe heute meinen Firmenausweis bei Amazon ab“, schrieb Ralf Kleber aktuell in einem Abschiedes-Posting im Business-Netzwerk LinkedIn. 

Das Foto darauf zeige ihn an seinem allerersten Tag bei dem Online-Riesen, am Montag, dem 30. August 1999 – und daran erinnere er sich noch gut: „Ich betrat ein Bürogebäude in Hallbergmoos bei München, wo eine Kiste mit Möbelteilen und ein Schraubenzieher auf mich warteten – damals bauten wir noch unsere eigenen Schreibtische auf.“ Mittlerweile zählt der Konzern hierzulande über 30.000 Angestellte an über 100 Standorten. 

Klebers Einsatz für Retourenspenden

Nicht selten wird Amazon vor allem für den Umgang des Konzerns mit den eigenen Mitarbeitenden kritisiert, vielfach musste sich Kleber damit auseinandersetzen. Forderungen, wie etwa von der Gewerkschaft Verdi nach einem Tarifvertrag auf Einzelhandelsniveau, wehrte er ab – stets stehe der Konzern in engem Kontakt zu den eigenen Mitarbeitern. „Wir tun alles, um der beste Arbeitgeber zu sein: vom Lohn bis zur Arbeitssicherheit“, erklärte er im vergangenen Jahr in einem Interview mit dem Handelsblatt. Und auch in seinem Abschiedsposting betonte er diesen Aspekt: „Ich bin stolz darauf, dass Amazon ein toller Arbeitgeber ist“. 

Verstärkten Einsatz zeigte Kleber auch dahingehend, dass es wirtschaftlicher sein müsse, retournierte Waren zu spenden. Er übte Kritik an der aktuellen Gesetzgebung: Händler müssen bei einer Spende von Retourenware Umsatzsteuer zahlen, weshalb deren Vernichtung für sie günstiger sei. Während ein entsprechendes Gesetz noch auf sich warten lässt, setzt der Konzern bereits auf eigene Spendenstrategien.

Nachfolger Rocco Bräuniger übernimmt

Umweltbewusstsein und Unternehmensverantwortung werden auch weiter Thema bei Amazon sein. Der neue Deutschland-Chef Rocco Bräuniger wolle diese sogar in den Mittelpunkt rücken: „Wir sind uns unserer Verantwortung für Mitarbeiter:innen, Umwelt und Gesellschaft nur zu bewusst. Die Wahrnehmung dieser Verantwortung hat für mich hohe Priorität“, erklärte er im Dezember anlässlich der Ankündigung zum Führungswechsel. 

Bräuniger ist seit 16 Jahren im Unternehmen. Kleber lobte ihn als Innovationstreiber und gab ihm für die Zukunft neben den besten Wünschen auch noch einmal Amazons Firmenmotto mit auf den Weg: „Es ist immer Tag Eins“.

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Geschrieben von Hanna Behn




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