Für 1,7 Milliarden Dollar übernimmt Amazon den Roomba-Hersteller iRobot. Die Staubsauger-Roboter könnten für Amazon die Wohnungen kartieren, heißt es.

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Sie sollen vor allem die Hausarbeit erleichtern, dienen aber auch für putzige (!) Internet-Videos: Staubsauger-Roboter wie der Roomba werden immer beliebter. Amazon will nun iRobot, den Hersteller des beliebten Modells, für rund 1,7 Milliarden Dollar kaufen, kündigt das Unternehmen an. Die Übernahme muss noch von Behörden und Aktionären abgesegnet werden.

Darum kauft Amazon den Roomba-Hersteller

Die beiden Unternehmen eint unter anderem der Kundenfokus. „Wir wissen, dass es wichtig ist, Zeit zu sparen, und Hausarbeiten kosten wertvolle Zeit, die besser mit etwas verbracht werden kann, das Kunden lieben“, erklärt Dave Limp, Produktchef von Amazon. „Über viele Jahre hinweg hat das iRobot-Team seine Fähigkeit bewiesen, die Art und Weise, wie Menschen reinigen, mit unglaublich praktischen und erfinderischen Produkten neu zu erfinden.“

„Amazon teilt unsere Leidenschaft für die Entwicklung durchdachter Innovationen, die Menschen dazu befähigen, zu Hause mehr zu tun, und ich kann mir keinen besseren Ort für unser Team vorstellen, um unsere Mission fortzusetzen“, sagt Colin Angle, der auch nach der Übernahme CEO von iRobot bleiben soll.

Bisher konnten Roomba-Nutzer ihre kleinen Helfer bereits mit Alexa steuern, außerdem nutzt iRobot für die Datenverarbeitung Amazon-Server. Experten von Bloomberg gehen davon aus, dass Amazon mit dem Kauf auch ein weiteres mögliches Ziel hat: Die Ausmessung von Wohnungen, wie golem berichtet.

Wohnungs-Daten für Amazon?

Moderne Staubsauger-Roboter orientieren sich mittels Sensoren in der jeweiligen Wohnung und können diese so faktisch kartieren und ausmessen. Ob und wie Amazon derartige Funktionen nutzen will, wurde nicht gesagt.

Allerdings ist Amazon für das Sammeln von Daten bekannt, um so das Kaufverhalten seiner Kunden in seinem Sinne zu optimieren. Mit den Wohnungsdaten wie etwa der Zimmergröße könnte Amazon unter anderem Rückschlüsse auf Einkommen, Kaufkraft etc. ziehen.

Generell versucht Amazon unter anderem mittels Alexa die privaten Bereiche seiner Nutzer zu erobern, etwa mit Smart-Home-Anwendungen wie dem Türklingel-System Ring. Beim angestrebten Trend des Ambient Computing wären Amazon-Fans künftig dann quasi jederzeit von Amazon-Geräten umgeben und könnten auf deren vernetzte Funktionen zugreifen. 

IRobot hat seinen Roomba 2002 vorgestellt und nach eigenen Angaben rund 30 Millionen Stück davon verkauft. Im Sortiment sind unter anderem noch der Wischroboter Scooba, der Poolreinigungs-Roboter Verro und der Dachrinnen-Reinigungsroboter Looj.  

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Geschrieben von Markus Gärtner




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