Der Ring-CEO Jamie Siminoff gibt seinen Chefposten auf, er kehrt zu seiner wahren Leidenschaft im Unternehmen zurück.

Ring Kamera
CC Photo Labs / Shutterstock.com

Ring, Hersteller von Sicherheitskameras für die eigenen vier Wände, wird noch in diesem Monat seinen CEO verlieren. Jamie Siminoff tritt am 22. März von seinem Chefposten zurück, als Nachfolgerin wurde bereits Elizabeth Hamren bekannt gegeben.

„Erfindungen sind meine wahre Leidenschaft. Ich bin ständig auf der Suche, wie wir uns für unsere Nachbarn – so haben wir unsere Kunden immer genannt – anpassen können“, erklärt Siminoff in einem Blogbeitrag. „Deshalb habe ich mich dazu entschieden, meine Rolle hin zum Chief Inventor zu verschieben und einen neuen CEO einzustellen.“

Die künftige Ring-Chefin Hamren war zuletzt als COO der Chat-App Discord tätig und hatte schon Führungspositionen bei Microsoft und Meta inne, wie CNBC berichtet. Neben Ring wird sie künftig auch die Geschicke von Amazon Key, der digitalen Lieferlösung, Amazon Sidewalk sowie Blink, einem weiteren Hersteller von Überwachungskameras, den Amazon 2017 übernommen hat, leiten.

Umstrittene Partnerschaft mit Polizeibehörden

Amazon hat Ring vor fünf Jahren für eine Milliarde Dollar übernommen. Der Kauf hat dem Online-Riesen dabei verholfen, seine Präsenz in den Bereichen Smart Home und Haussicherheit weiter auszubauen. In den letzten Jahren sah sich das Unternehmen aber immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt. Im Jahr 2020 gab Ring bekannt, vier Mitarbeiter entlassen zu haben, weil sie Kundenvideos angeschaut hatten, nachdem Berichte öffentlich wurden, dass Ring-Mitarbeiter in der Ukraine ungehinderten Zugang zu Videos von Ring-Kameras auf der ganzen Welt hatten.

Auch Sicherheitsbedenken kamen immer wieder auf. Die Maßnahmen wurden nach einer Reihe von Vorfällen verstärkt, nachdem sich Hacker Zugang zu den Kameras mehrerer Nutzer verschafft hatten. In einem Fall konnten die Hacker ein 8-jähriges Mädchen beobachten und mit ihr kommunizieren. Ring machte die Wiederverwendung von Passwörtern für das Problem verantwortlich.

Auch die umstrittene Partnerschaft mit Tausenden Polizeibehörden in den USA sorgte für negative Schlagzeilen. Datenschützer haben bereits Besorgnis darüber geäußert, dass die Polizei ohne Durchsuchungsbefehl Zugriff auf das Filmmaterial von Ring erhält und nur wenige Vorgaben für die Verwendung des Materials hat.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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