Mit einem neuen Stützpunkt für Katastrophenhilfe will Amazon Organisationen wie das Rote Kreuz im Katastrophenfall unterstützen.

Amazon-Lieferwagen
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Amazon will sich stärker in der Katastrophenhilfe engagieren und hat dafür eigens einen Stützpunkt in Rheinberg bei Düsseldorf eröffnet. In einem speziellen Bereich im bestehenden Logistikzentrum des Konzerns werden Artikel gelagert, die bei Naturkatastrophen wie Hochwassern, Erdbeben oder Waldbränden dringend und schnell benötigt werden. Im Katastrophenfall können von dort aus nach Amazon-Angaben Hilfsgüter innerhalb von 72 Stunden an europäische Krisenherde geschickt werden.

Die Lagerfläche mit einer Größe von 2.000 Quadratmetern biete Platz für 1.000 Paletten mit Hilfsgütern. Eine Datenanalyse habe gezeigt, dass nach jeder größeren Naturkatastrophe mehr als 80 Prozent der angeforderten Artikel identisch sind. Dazu gehören zum Beispiel Zelte, Feldbetten oder Schlafsäcke, Hygienesets mit Seife und Zahnpasta oder auch Arbeitshandschuhe für die Einsatzkräfte. Auf Basis dieser Analysen könne Amazon genau die Güter vorhalten, die am wahrscheinlichsten benötigt werden.

 

Eigenes Logistiknetzwerk nutzen

Die Hilfsgüter können bei Bedarf schnell verpackt und verschickt werden. Amazon greift dabei auf sein engmaschiges Logistiknetz in Europa zurück. „Wir mobilisieren unseren weltweiten Warenbestand, unsere Logistik und unsere Technologie, um die von diesen Notfällen betroffenen Gemeinden zu unterstützen“, erklärt Bettina Stix, die das Team für Katastrophenhilfe von Amazon aufgebaut hat. Die Abteilung betreibt bereits Stützpunkte für Katastrophenhilfe in den USA, Asien und Australien.

Staatssekretär Matthias Heidmeier, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte in seinem Grußwort zur Eröffnung des Stützpunkts: „Es ist gewiss, dass wir uns gesamtgesellschaftlich zukünftig noch besser auf Krisen- und Katastrophenszenarien vorbereiten müssen und hier jede Expertise gefragt ist. Deswegen ist auch das Engagement privater Akteure wie Amazon, die bereit sind, die Aufgaben staatlicher Akteure durch Ihre Arbeit im Themenfeld der Katastrophenhilfe zu ergänzen, zu begrüßen.“

Seit 2017 hat Amazon nach eigenen Angaben bei knapp 150 Naturkatastrophen geholfen und arbeitet dafür mit nationalen und internationalen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz, Save the Children und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen zusammen.

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Geschrieben von Christoph Pech




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