Frauen haben in der männerdominierten indischen Welt trotz gesetzlicher Regelungen noch immer eine schwierige Position. Amazon will hier – zumindest ein Stück weit – Abhilfe schaffen und hat aus diesem Grund einen neuen Lieferservice in Indien gestartet. Dieser setzt ausschließlich Frauen als Lieferboten ein und eröffnet ihnen neue Möglichkeiten. Dabei denkt Amazon jedoch auch an den Schutz der weiblichen Belegschaft.

Indische Frau
© Mariusz Prusaczyk - Fotolia.com

Amazon testet eine Methode, der gravierenden Kluft zwischen Männern und Frauen in Indien ein Stück weit entgegenwirken. Im Mittelpunkt dieser Anstrengung steht ein neuer Service, der sich laut ETRetail.com in der männerdominierten Arbeitswelt eben nicht an Männer, sondern an Frauen richtet.

Amazon: Indien-Projekt bietet neue Möglichkeiten für Frauen

Hierbei sollen neue Arbeitsplätze speziell für Frauen geschaffen werden, die Pakete mithilfe von Zweirädern in Büros liefern. Das Liefergebiet ist dabei auf einen Radius von zwei bis drei Kilometer rund um die jeweilige Abgabestation beschränkt. 40 Pakete sollen die Mitarbeiterinnen pro Tag insgesamt ausliefern.

„Unsere Analysen haben gezeigt, dass viele Frauen interessiert daran sind, als Lieferantinnen zu arbeiten, und wir sind bereit, bestehende Barrieren zu durchbrechen, solange die Kundenerfahrung nicht getrübt wird“, kommentiere Samuel Thomas von Amazon Indien das Projekt. Durch die Initiative schaffe Amazon „einzigartige relevante Beschäftigungsmöglichkeiten“, die es Frauen erlaube, Leistungsträger zu werden. Auch eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit könne dadurch geschaffen werden.

Sicherheit spielt für Frauen in Indien eine gravierende Rolle

Durch die niedere Stellung der Frau innerhalb der indischen Gesellschaft und die tägliche Gefahr von Übergriffen spielt das Thema Sicherheit bei dem Projekt eine überaus wichtige Rolle. Um die Frauen zu schützen, gehört es zu den Sicherheitsmaßnahmen, dass das Arbeitsfenster auf die Zeit zwischen 7.00 und 19.00 Uhr eingerichtet wurde. Darüber hinaus gibt es eine Art Notfall-Hotline, die die Mitarbeiterinnen wählen können, wenn sie Unterstützung oder Hilfe benötigen. Wie Business Standard schreibt, seien zudem auch Selbstverteidigungskurse für die Mitarbeiterinnen in Planung.

Das Programm wurde bereits im Januar im indischen Bundesstaat Kerala gestartet und kürzlich um die Stadt Chennai (Madras) im Bundesstaat Tamil Nadu erweitert. Diese Pilotenstandorte seien laut Amazon „basierend auf dem lokalen Interesse“ ausgewählt worden. Nach Angaben von ETRetail.com meinen Branchenkenner, dass diese Unterstützung der weiblichen Gesellschaft nicht ganz uneigennützig ist, da man auf diesem Wege auch Personalengpässe füllen könne.

Nichtsdestoweniger dürfte der Amazon-Vorstoß in Indien für interessierte Frauen ungeahnte Möglichkeiten mit sich bringen.

/ Geschrieben von Tina Plewinski




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