Verdi plant eine internationale Streik-Koalition, um Amazon die Möglichkeit zu nehmen, Streiks auf deutschem Boden mit Logistikzentren in Nachbarländern aufzufangen.

Streik

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Würden wir im Amazon-Watchblog jeden Streik in den Logistikzentren des Handelsriesen kommentieren, wäre dies eine thematisch recht einseitige Geschichte. Seit 2013 befindet sich die Gewerkschaft Verdi im Arbeitskampf gegen Amazon, ruft immer wieder zu neuen Streiks auf, gern im Weihnachtsgeschäft, um das Unternehmen zu treffen. Doch bislang trugen die Streiks kaum Früchte, denn Amazon kann die Ausfälle stets ausgleichen, oft mit Logistikzentren in Nachbarländern wie Polen und Tschechien. Dies könnte sich demnächst ändern.

Multinationale Streik-Koalition

Genau dieses internationale Netzwerk von Amazon will Verdi nun, im wahrsten Sinne, in Angriff nehmen. Wie Heise unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa berichtet, plant die Gewerkschaft, sich stärker mit anderen Mitarbeitervertretungen in Europa zu vernetzen. Das Ziel sei die Bildung einer multinationalen Streik-Koalition, sagte Verdi-Handelsexperte Thomas Voß der dpa.

„Wir wollen europaweit einen synchronisierten Arbeitskampf. Darauf arbeiten wir 2017 systematisch hin“, so Voß. Bereits seit 3 Jahren gibt es regelmäßige Gewerkschaftstreffen, 2016 gab es in Breslau und Luxemburg gemeinsame Aktionen. Insgesamt hat Amazon in Europa 31 Logistikzentren, Streiks in Deutschland schmerzen daher kaum. Wird das Unternehmen aber künftig europaweit bestreikt, könnten die möglichen Verluste erstmals spürbar werden.

/ Geschrieben von Christoph Pech




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