Riesige Yacht, kleine Brücke – eine Kombination, die dem Amazon-Gründer Jeff Bezos ziemliche Kopfschmerzen bereiten dürfte.

Die Superyacht „Black Pearl“ 2019 in Riga
TalyaPhoto / Shutterstock.com

Die Firma Oceanco ist darauf spezialisiert, pompöse Mega-Yachten zu bauen. Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos hatte die niederländische Werft mit dem Bau einer Super-Yacht im Wert von geschätzten 430 Millionen Euro beauftragt. Und diese soll derart enorme Ausmaße haben, dass das Boot nach seiner Fertigstellung nicht ohne Weiteres zum Meer transportiert werden kann. Denn auf dem Weg von der Werft zum Gewässer gibt es eine alte Brücke in Rotterdam, die einfach zu klein ist, um das gigantische Wassergefährt passieren zu lassen.

Aus diesem Grund sollen Oceanco und Jeff Bezos zunächst geplant haben, die besagte Königshaven-Brücke, die auch „De Hef“ genannt wird, abbauen zu lassen. Oceanco und Bezos wollten die Kosten dafür übernehmen. Nach massiver Kritik und „heftigen Reaktionen“ auf diese Pläne hat die Werft ihren Antrag auf Ab- und Wiederaufbau der historischen Brücke nun aber überraschend zurückgezogen – wohl auch aus Angst vor eskalierendem Unmut.

Vandalismus befürchtet

Die Mitarbeiter der Werft fühlten sich offenbar aufgrund des geplanten Brückenabbaus bedroht. Oceanco selbst habe neben verbalen Protesten beispielsweise auch Vandalismus befürchtet, berichtet t3n mit Verweis auf Berichte der niederländischen Zeitung „Trouw“. 

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Die Proteste rühren daher, da es sich bei der Königshaven-Brücke um eine Brücke mit Geschichte handelt: 1878 erbaut, diente sie als Eisenbahnbrücke. Nachdem ihre Funktion in den 1990er Jahren durch einen Tunnel ersetzt wurde, entschied sich die Bevölkerung gegen einen Abriss und ließ sie als Industriedenkmal stehen.

Laute Proteste gegen Brücken-Abriss

Bereits kurz nachdem bekannt wurde, dass es Pläne gibt, die Brücke im Rahmen des Bezos’schen Yacht-Transports abtragen zu lassen, gab es laute Gegenstimmen: „Rotterdam wurde von den Rotterdamern aus den Trümmern erbaut, und wir werden das nicht für das phallische Symbol eines größenwahnsinnigen Milliardärs zerstören. Nicht ohne Kampf!“, hieß es damals beispielsweise aus einer Facebook-Gruppe, die zu Protesten aufrief und das Schiff etwa mit Eiern bewerfen wollte.

Besonders heikel: Nachdem die Brücke in Rotterdam im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten zerstört, später wieder aufgebaut und zuletzt 2017 renoviert wurde, hatten die Verantwortlichen versprochen, dass das Bauwerk niemals wieder abgebaut werde – ein Versprechen, das Gefahr lief, für die Mega-Yacht von Bezos gebrochen zu werden. 

Bezos Boot steckt weiterhin fest

Dass Oceanco „De Hef“ jetzt doch nicht abtragen lassen will, hat zur Folge, dass Bezos’ neue Super-Yacht nun in Rotterdam feststeckt und nach wie vor auf ihr finales Zusammentreffen mit dem Meer wartet. Wie dieses Problem schlussendlich gelöst wird, ist den Berichten nicht zu entnehmen.

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Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#3 Sven 2022-07-09 12:29
wo ist denn da jetzt eigentlich das Problem!?
Brücke abbauen, Schiff durch, wieder aufbauen.
Wir bei Schwertransport en tagtäglich gemacht.
Oder geht es hier nur wieder um die Neiddebatte?!
Das wäre traurig...
#2 gunnar 2022-07-05 08:41
kann doch einfach mal einen zeppelin bauen lassen.
kann später gleich weiterbenutzt werden.
ist auch nicht so umweltschädigen d wie seine privaten raketenflüge für das weltklima
#1 Ronny 2022-07-04 23:36
Kann ja seine Drohnen nutzen um dat Schiffche über de Brücke zu heben!
Die Dinger will sowieso keiner!



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