Der Einzug von Amazon in den Edge Tower in Berlin wird von Anwohnern kritisiert. Sie fürchten die weitere Gentrifizierung in der Innenstadt und protestieren gegen den Konzern.

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Amazons Plan, seine Präsenz in Berlin zu stärken, stößt auf Kritik. „Noch ist Zeit, Amazon zu verhindern“, steht auf Plakaten, die im Stadtteil Friedrichshain aufgehängt wurden, berichtet Heise. Die Aktivisten von Face2Face kritisieren, dass der Einzug von Amazon in den neu entstehenden Edge Tower die Gentrifizierung vorantreiben und die Mietpreise in die Höhe schrauben werde. „Tausende Gutverdiener*innen werden beispielsweise die Monopolisierung des Buchmarktes, die Ausweitung von Kontrolle und Überwachung durch ‚Künstliche Intelligenz' oder die Massensammlung von Daten vorantreiben“, schreibt das selbstbetitelte Anti-Amazon-Café Face2Face.

Das Netzwerk kritisiert auch die Politik, die sich für Amazon in Friedrichshain eingesetzt habe. In Seattle habe die Eröffnung der Amazon-Zentrale „massive Verdrängung“ verursacht. In New York allerdings konnten Anwohner den Bau eines neuen Hauptsitzes verhindern. Der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt (Grüne), versuchte noch im Herbst, gegen das neue Bürogebäude vorzugehen. Die erforderlichen Genehmigungen liegen allerdings seit Jahren vor.

28 Stockwerke im Edge Tower

Im Sommer begann der Bau des Bürogebäudes Edge East Side. Mit 140 Metern wird es eines der höchsten Gebäude der Stadt werden, die Eröffnung ist für 2023 geplant. Amazon will in dem Wolkenkratzer 28 der 35 geplanten Stockwerke anmieten und auf 55.000 Quadratmetern 3.400 Mitarbeiter beschäftigen. Nach und nach sollen die Mitarbeiter von den aktuellen Standorten in den Turm umziehen, darunter etwa Entwickler für Alexa-Anwendungen sowie Amazon Web Services und Kundenservice-Mitarbeiter.

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Geschrieben von Christoph Pech




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