Verdi wird des Streikens nicht müde und ruft auch 2022 wieder zu Arbeitsniederlegungen bei Amazon auf.

Verdi ruft zu Streiks bei Amazon
Streik bei Amazon, Archivbild | Händlerbund

Nachdem Verdi bereits im Dezember und damit im wichtigen Weihnachtsgeschäft zu Streiks bei Amazon gerufen hatte, geht der Arbeitskampf auch im neuen Jahr weiter – zumindest regional und in kleinerem Rahmen. Die Dienstleistungsgewerkschaft hat die Mitarbeiter am sächsischen Standort Leipzig zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Betroffen sei der Zeitraum zwischen dem Beginn der Nachtschicht am Sonntag (9. Januar) und dem Ende der Spätschicht am Montag (10. Januar). 

Vorwurf: Amazon komme sozialer Verantwortung nicht nach

Die Aktion unter dem Motto „Amazon wird uns nicht los“ soll erneut auf die vermeintlichen Missstände innerhalb des Unternehmens hinweisen: Seit Jahren will die Gewerkschaft beim Online-Riesen einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels durchsetzen.

„Amazon hat in den letzten zwei Monaten beim Weihnachtsgeschäft wieder gigantische Umsatzsteigerungen verzeichnet. Das Vermögen von Amazon-Besitzer Jeff Bezos steigt um 7,5 Millionen Euro pro Stunde und gleichzeitig wird bei den Beschäftigten gespart, wo es geht. Das beginnt beim Urlaubsgeld und endet beim Weihnachtsgeld“, wird Verdi-Experte Jörg Lauenroth-Mago in einer dpa-Meldung bei der Süddeutschen Zeitung zitiert. 

Der Ruf nach Tarifverhandlungen sei bisher nicht von Erfolg gekrönt, weshalb man die Angestellten in Leipzig nun zu neuen Streiks ermutigt habe. Neben den fehlenden Tarifverträgen prangere Lauenroth-Mago auch an, dass Amazon zwar auf öffentliche Infrastrukturen zurückgreife, seiner sozialen Verantwortung jedoch nicht nachkomme, heißt es weiter.

Amazon widerspricht Kritik

Den Vorwürfen von Verdi tritt Amazon regelmäßig entschieden entgegen. Auch als Verdi nur wenige Tage vor Weihnachten zu umfangreichen Streiks gerufen hatte, verwies der Konzern auf „bereits exzellente Bezahlung, exzellente Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen“, die Mitarbeiter im eigenen Unternehmen erhalten. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies „mindestens 12 Euro brutto pro Stunde plus Extras“. Darüber hinaus biete man den Teams nach eigenen Aussagen eine sichere und moderne Arbeitsumgebung.

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Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#3 Joerg Pabst 2022-01-11 19:13
Ich kann mich dem Kommentar vom Dominik nur anschließen.
Verdi braucht kein Mensch und kostet nur Geld.
#2 Manfred Englisch 2022-01-11 15:10
Ich sehe das Wirken der hauptamtlichen ver.di-Sekretär e auch kritisch, allerdings habe ich eine andere Haltung als Dominik zur Absicherung durch Tarifgruppen und Lohn-/Gehaltsta rife.

Um nicht unter den Einfluss externer Funktionäre zu geraten, muss die Arbeit der Betriebsräte vor Ort aktiver werden, z. B. in Form von Betriebsvereinb arungen. Das sind quasi kleine Tarifverträge, die auf die Arbeitsbedingun gen und die Entlohnung Einfluss nehmen. So sollten Festangestellte ihren Lohn am Monatsende ausgezahlt bekommen, weil sie dann auch ihre Miete bezahlen müssen.

Es braucht Deiche, weil es immer wieder zu Sturmfluten kommt!
#1 Dominik Kreuch 2022-01-11 09:19
Verdi geht mir so auf den Sack! Überall wollen die sich einmischen. Ich hoffe, Amazon bleibt wie es ist .... Amazon-Mitarbei ter verdienen gutes Geld und haben durchaus sehr viele Vorteile gegenüber anderen Versand-Unterne hmen.

Tarifverträge braucht kein Mensch!



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