Tiere an Filmsets werden immer wieder kritisch diskutiert. Bei Amazon gab es nun einen Todesfall.

Pferd
Volodymyr Burdiak / Shutterstock.com

Pferde sind gerade in historischen Verfilmungen oder Fantasy-Umsetzungen häufig zu sehende Reittiere. Allerdings steht ihre Nutzung an Filmsets immer wieder auch in der Kritik, da die Tiere leicht verletzt werden oder in der Vergangenheit in verschiedenen Fällen gar zu Tode kamen. 

Auch am Set von Amazons Fantasy-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, genauer gesagt beim Dreh der zweiten Staffel, gab es einen Todesfall: Ein Pferd sei am 21. März einem Herzstillstand erlegen, schreibt das Branchenportal Variety. Mit dem Vorfall betraute Personen gaben demnach an, dass am Tag des Vorfalls am Set mehr als 30 Pferde zum Einsatz kamen. Als das Pferd zusammenbrach, habe es mit rund 20 anderen Pferden zusammengestanden.

Amazon zeigt sich bestürzt

Der Vorfall wurde vonseiten der Amazon Studios bereits bestätigt. Sie zeigten sich „zutiefst traurig“, ließ das Unternehmen verlauten. „Der Vorfall ereignete sich am Morgen, als das Pferd vor den Proben trainiert wurde. Der Trainer war nicht im Kostüm und die Dreharbeiten hatten noch nicht begonnen. Sowohl ein Tierarzt als auch ein Vertreter der American Humane Association waren zu diesem Zeitpunkt anwesend. Die unabhängige Nekropsie hat bestätigt, dass das Pferd an Herzversagen gestorben ist.“

Tierschützer kritisieren generellen Einsatz von Tieren am Set

Auch die Tierschutzorganisation Peta meldete sich nach dem Vorfall zu Wort. In einem Statement forderte sie Änderungen in den Prozessen der Unterhaltungsindustrie: Auf den Einsatz echter Pferde solle künftig verzichtet werden, so die Forderung. Humanere Methoden für eine Umsetzung bestünden durch hoch entwickelte Computerprogramme und computergenerierte Bilder (CGI) bereits, sodass ein Rückgriff auf Lebendtiere nicht mehr notwendig sei.

 

„PETA fordert die Macher der Serie – und alle anderen Produzenten – auf, ein neues Abenteuer ohne echte Pferde in Angriff zu nehmen. Wenn sie es nicht vermeiden können, Tiere für ihre Kunst auszubeuten, sollten sie sich ein neues Medium suchen, denn niemand will ein Spinoff für das Fernsehen sehen, in dem es um Qualen geht“, so die Aktivisten.

Bereits bei anderen Filmproduktionen aus dem Tolkien-Universum, etwa dem ersten Film der Hobbit-Trilogie „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ hätte es laut Peta „zahlreiche Vorfälle von Grausamkeit und Vernachlässigung“ gegeben: Pferde seien nach Verletzungen am Set gestorben, Schafe und Ziegen seien einem Wurmbefall erlegen und auch zertrampelte Tiere hätte es dem Statement zufolge gegeben.

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Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#1 Andreas S. 2023-04-03 14:28
Ich bin absolut für knallharten Tierschutz. Tiere liegen mir sehr am Herzen und ich versuche Tierheimen und Auffangstatione n zu helfen, wo es mir möglich ist. Dass Tiere beim Dreh von Filmen zu Schaden kommen oder sogar sterben, ist sehr tragisch. Doch was PeTA und/oder andere Tierschützer verlangen, ist einfach radikal und auch wieder nicht okay. Meiner Meinung nach sollte es auch weiterhin möglich sein, lebende Tiere für Filme zu verwenden, aber eben unter entsprechenden Auflagen und mit verschärften Kontrollen. Wenn man ganz auf echte Tiere verzichtet und ausschließlich noch auf CGI setzt, dann kommt eben so ein Müll heraus wie bei "Life of Pi" oder das sehr berühmte digitale Reh in "The Walking Dead". Man sollte alles vernünftig angehen und nicht immer radikalisieren.



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