Offenbar handeln Online-Händler aus China auf Amazon UK ohne eine Steuer-Identifikationsnummer und sparen sich so die Mehrwertsteuer auf ihre Produkte. Das stört nicht nur die Online-Händler aus dem UK, die nicht mit den Preisen mithalten können, sondern auch britische Steuerbehörden.

Ärger mit steuerflüchtigen Händlern.

© Yingko - fotolia.com

In UK hat Amazon offenbar Probleme mit neuen Reformen im Steuerrecht. Denn wie der britische Guardian berichtet, sollen zum Ende des Jahres neue Richtlinien für die Steuerbehörde Her Majesty's Revenue and Customs in Kraft treten, die bei Amazon UK derzeit für Unruhe sorgen. Der Online-Marktplatz soll insgeheim angefangen haben, Online-Händler vom Marktplatz auszuschließen, die über keine gültigen Umsatzsteuer-Identifikationsnummern verfügen.

So soll Amazon chinesische Online-Händler, die bei Amazon UK Handel betreiben, kontaktiert haben. Sie hätten demnach bis Ende des Monats Zeit, sich gültige Steuer-Identifikationsnummern zu besorgen.

Schaden in Milliardenhöhe für den Fiskus

Laut dem Guardian hätte in den vergangenen Jahren immer mehr Händler ihre Produkte auf Amazon UK ohne die Steuernummer verkauft. Vor allem Online-Händler aus China seien darunter gewesen. Dadurch seien ihre Produkte besonders günstig gewesen und einige von ihnen erreichten sogar „Bestseller“-Status.

Laut den britischen Steuerbehörden entgeht dem Fiskus durch diese Praxis eine Summe von rund 1,5 Milliarden britischen Pfund (etwa 1,95 Milliarden Euro) im Jahr an Steuergeldern. Amazon UK hatte vor Monaten noch behauptet, nicht für die Überprüfung der Steuerpraxis seiner Händler verantwortlich zu sein.

Im Gegenzug hatte der britische Schatzkanzler George Osborne angekündigt, das Steuerrecht zu verschärfen und künftig auch Marktplätze wie Amazon für die Steuerpraxis der Händler verantwortlich zu machen.

Dabei protestiert nicht nur die britische Steuerbehörde gegen Amazon, sondern zunehmend auch Online-Händler aus UK, die mit den Preisen der steuerflüchtigen Konkurrenten aus dem Ausland nicht mithalten können.

 


Kommentare

#2 Moppen Mopper 2016-07-28 19:13
So und nicht anders. Die fast zwei Milliarden Euro wären bei uns locker das Doppelte. Schön, daß nach nur 10 Jahren jetzt eine Steuerbehörde gegen den Steuerbetrug aus China vorgeht.
#1 Alexander 2016-06-23 08:32
Das ist doch mal eine freudige Nachricht.

Bitte in Deutschland auch so machen.



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